Die Kaltenkirchener Feuerwehr siegt erneut in Osnabrück. Jetzt nimmt das Team im Oktober an der Weltmeisterschaft in Frankfurt teil.

Kaltenkirchen. Jubel bei der Feuerwehr in Kaltenkirchen: Die ehrenamtlichen Retter sind zum zweiten Mal deutscher Meister in der Verkehrsunfallrettung geworden. Bei den Vergleichswettkämpfen der Feuerwehren in Osnabrück belegte das Team vor den Feuerwehren Mönchengladbach und Neuburg/Donau den ersten Platz. Damit haben die Männer den Titel, den sie im vergangenen Jahr zum ersten Mal errangen, erfolgreich verteidigt.

"Jede Mannschaft erhielt ein ihr unbekanntes neues Szenario und musste eine lebende Übungsdarstellerin aus dem Fahrzeug retten", berichtet der Mediziner Dr. Stefan Paululat, Teamleiter der Rettungstruppe. Zu seinem Team gehören Heiko Kleist, Björn-Jan Kleist, Bastian Schreiner sowie Lars Steenbuck und Ralf Storjohann.

Die erste Aufgabe war das sogenannte "Rapid Pit". Ziel war es, einen Patienten mit wenigen Gerätschaften innerhalb von zehn Minuten zu retten. Die "Verletzte" lag in einem Auto, auf dessen Dach ein Baum lag. Ein Stromkasten behinderte den Zugang zur Patientin. Rettung durch die Heckklappe.

Das zweite Szenario war das sogenannte "Standard Pit". Paululat: "Es galt, eine schwierige technische Rettung mit unbegrenztem Geräteeinsatz innerhalb von 20 Minuten durchzuführen." Das Szenario: Ein Kombi mit stark deformiertem Dach lag an einer Betonleitplanke. Auch auf diesem befand sich ein Baumstamm. "Nach Stabilisierung des Fahrzeuges war hier die Abtrennung des verformten Daches erforderlich, um die Patientin zu retten", berichtet das Team. "Neben der Herausforderung, die aufwendig gestalteten Szenarien zu bewältigen, ist das Besondere dieses Wettkampfes, neue Feuerwehrleute aus ganz Deutschland kennenzulernen und die unterschiedlichen technischen Vorgehensweisen der einzelnen Teams zu vergleichen", sagt Paululat. Die Teammitglieder übten neben der normalen ehrenamtlichen Feuerwehrtätigkeit einmal wöchentlich in ihrer Freizeit für diesen Wettkampf. Besonders dankbar sind die Feuerwehrleute der Firma Kiesow aus Norderstedt, die Schrottautos und einen Übungsplatz zur Verfügung stellt und damit den Erfolg erst möglich gemacht habe. In der Einzelwertung belegte Löschmeister Heiko Kleist als Innerer Retter den zweiten Platz. Gruppenführer Stefan Paululat erhielt ebenfalls den zweiten Preis in der Einzelwertung der Teamleiter.

Die Kaltenkirchen dürfen nach dem Sieg an der Weltmeisterschaft der Verkehrsunfallrettung vom 21. bis 24. Oktober in Frankfurt teilnehmen. Die Weltmeisterschaft der World Rescue Organisation findet erstmalig in Deutschland statt. Um dieses Ziel zu erreichen, sucht das Team Sponsoren, um die Startgebühren für die Teilnahme aufbringen zu können. Nähere Infos bei Paululat unter Tel. 04191/772 77.