Blitzblank und frisch poliert steht das neue Kühlfahrzeug auf dem Parkplatz. Es ist ein Ford Transit 85 T260 mit dem polizeilichen Kennzeichen SE-KT 4567 - auf beiden Seiten mit dem Schriftzug “Kaltenkirchener Tafel“.

Kaltenkirchen. "Dieses Projekt konnten wir nur realisieren, weil wir großzügige finanzielle Unterstützung erfahren haben", sagt Dagmar Beese. "Jetzt ist gesichert, dass wir immer erstklassige Ware anbieten können."

Am 3. August hat die Vorsitzende der Kaltenkirchener Tafel den weiß lackierten Transporter vom Autohaus Hentschel in Hannover abgeholt. Die Lions-Clubs in Kaltenkirchen und München, die Stiftung "Life", die Sparkasse Südholstein, Discounter Lidl und die Firma Kerstner Kühlaggregate (Frankfurt) hatten den Ankauf des ersten Kühlfahrzeuges für die Tafel ermöglicht.

Von Montag bis Freitag sind deren ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter unterwegs: Von Discountern, Lebensmittelhändlern und Bäckereien holen sie nicht mehr zu verkaufendes Brot, Brötchen, Lebensmittel, Obst und Gemüse ab. Nur frisches Fleisch bringen sie nicht mit - trotz des neuen Kühlautos. Zur Erklärung sagt Dagmar Beese: "Die Fleischer wollen offensichtlich nicht das Risiko eingehen, dass die Kühlkette unterbrochen werden kann."

Die Zahl der hilfeberechtigten Kaltenkirchener Bürger (meistens Hartz-4-Empfänger), die jeden Mittwoch ab 16 Uhr an der Werner-von-Siemens-Straße stehen und für ihre Familien um Lebensmittel bitten, wird ständig größer. Das bestätigt Tafel-Schriftführerin Renate Kroll: "Innerhalb der vergangenen Woche stieg die Zahl der Antragssteller um zehn auf 130."

"Glücklicherweise ist die Spendierfreudigkeit der Firmen und Privatleute zur Zeit sehr groß, das war schon einmal ganz anders", sagt Dagmar Beese.

In den Räumen der Tafel stapeln sich sorgfältig verpackt die Lebensmittel. Das ganze Sortiment ist vorhanden: von der Milch über Brot bis zu Apfelsinen. Vorstandsmitglied Ulla Warner hat sogar einen Vanillekuchen mit Schmand gebacken.

Draußen vor der Tür steht der Ford, den die Spender "Glücksbringer" genannt haben. Der Lidl-Geschäftsführer hat angerufen: Der Kühlschrank für die Tafel ist vollgepackt mit kulinarischen Köstlichkeiten.