Die Stadt verzichtet auf professionelle Models. Ganz normale Menschen aus Norderstedt und Umgebung sollen für das Großereignis im Internet und Broschüren werben.

Norderstedt. Wie werben wir für die Landesgartenschau? Vor dieser Frage stehen Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und das Organisationsteam um Mirjam Brungs. Nun haben die Macher des Großereignisses die Antwort gefunden: "Wir suchen die Gesichter der Gartenschau", sagt Grote. Menschen aus Norderstedt und der Region sollen dafür sorgen, dass möglichst viele Besucher die Schau im Jahr 2011 besuchen.

"Wir wollten bewusst einen anderen Weg gehen und haben uns nicht wie viele andere für professionelle Models entschieden, die einem aus dem TV, von Litfaßsäulen oder aus Katalogen Tag für Tag entgegenlächeln", sagt Gartenschau-Sprecherin Mirjam Brungs. Es sei viel authentischer und spreche potenzielle Besucher viel stärker an, wenn "ganz normale Leute" sich zur Landesgartenschau bekennen und andere dafür begeistern wollen. Wenn nicht nur gestylte, schlanke und makellose Gesichter die Schau präsentieren, sondern "Menschen wie Du und ich", erhöhe das die Aufmerksamkeit.

Brungs will die Gesichter der Landesgartenschau am Sonntag, 16. August, finden. Das ist der letzte Tag des dreitägigen Stadtfestes, da seien ohnehin viele auf den Beinen und könnten einen Abstecher zum Foto-Shooting machen. Das wird von 11 bis 16 Uhr am Stand der Landesgartenschau auf der Vereinsmeile am ZOB Norderstedt-Mitte stattfinden. "Es ist wirklich jeder willkommen, egal ob dick oder dünn, alt oder jung, allein, zu zweit oder als Familie", sagt der Verwaltungschef. Je größer die Vielfalt, desto mehr Menschen fühlten sich angesprochen. Damit die Teilnehmer ins rechte Licht gerückt und optimal zur Geltung gebracht werden, hat die Stadt einen Profi-Fotografen engagiert. Er wird die Laien-Models mit einem außergewöhnlichen Gartenschau-Accessoire fotografieren. Und wie sich das heutzutage für eine richtige Casting-Show gehört, hat sie auch einen griffigen Namen: Norderstedt sucht die Gartenschau-Gesichter (NSDGS) - die Abkürzung verweist auf das erfolgreiche Vorbild DSDS (Deutschland sucht den Superstar). Grote und Brungs hoffen, dass der Foto-Wettbewerb am Sonntag ähnlich erfolgreich verläuft.

Auch bei NSDGS gibt es eine Jury, die aus den Teilnehmern des Foto-Castings die 20 bis 30 Männer und Frauen aussucht, die schließlich die Gartenschau-Broschüren, Flyer, Plakate, Newsletter und die Internetseite zieren werden. Die Sieger werden dann nochmals gesondert abgelichtet, möglicherweise auch in der gerade laufenden Bundesgartenschau in Schwerin zwischen bunten Blumen fotografiert. Noch im Herbst sollen die ersten Werbepublikationen mit den Gesichtern der Landesgartenschau erscheinen.

"Wer sich am Sonntag von Fotograf Thomas Hellmann ablichten lässt, sollte sich klar darüber sein, dass er sich in den Werbeträgern wieder findet und uns das Einverständnis für die Veröffentlichung gegen", sagt Grote. Die Stadt sichere im Gegenzug zu, dass die Aufnahmen ausschließlich für den Werbauftritt verwendet werden. Wer sich fotografieren lässt, bekommt die Bilder - mehr allerdings nicht: "Geld können wir nicht zahlen", sagt Mirjam Brungs.

Und die Teilnehmer sollten sich vorher überlegen, warum sie beim Foto-Shooting mitmachen und die Landesgartenschau unterstützen wollen. "Die Fotos werden mit einer kurzen Aussage unterlegt", sagt die Gartenschau-Sprecherin. Ein Satzanfang wie "Ich bin dabei, weil...", "ich mache mit, weil..." oder "ich finde die Gartenschau toll, weil..." wird vorgegeben, die Models beenden den Satz.