“Ich möchte nicht zum Mond gelangen, jedoch zu meines Feindes Tür. Ich möchte keinen Streit anfangen, ob Frieden wird, das liegt an mir“.

Wer sich das wünscht, wer das im Gebet zu Gott sagt, der weiß, wozu er fähig ist. Ich könnte Streit anfangen, ich könnte Streit vermeiden, ich könnte sogar zwischen Streitenden vermitteln - ob Frieden wird, das liegt an mir!

Streit vermeiden - wie das geschehen kann, zeigt ein Vers aus dem Jakobusbrief: "Denkt daran liebe Brüder und Schwestern: Jeder soll stets bereit sein zu hören, aber sich Zeit lassen, bevor er redet und noch mehr, bevor er zornig wird" (1, 19 GNB).

Das sind meiner Meinung nach ganz einfache, einleuchtende und hilfreiche Sätze und Ratschläge. Trotzdem fällt es vielen Mitmenschen schwer, sich danach zu richten. Der "Hitzkopf" kann oder will nicht zuhören, Warum auch? Er meint, im Recht zu sein, für alles eine Erklärung zu haben und auf alles eine Antwort zu kennen. Dieses Spiel macht niemand gerne mit. So entsteht Streit, und oft bleibt es leider nicht nur bei bösen Worten.

"Jeder soll stets bereit sein zu hören." Wer dem anderen zuhört, versucht, ihn zu verstehen. Wer zuhört, nimmt sich dann auch Zeit, um nachzudenken. So lassen sich zutreffende Worte finden, so lassen sich verletzende Worte "herunterschlucken" - und daran ist noch niemand erstickt.

Wer den Rat des Jakobus befolgt und dadurch Streit vermeiden kann, der wird auch fähig sein, Streitenden zuzuhören, sie zum Nachdenken zu bringen und sie miteinander zu versöhnen. Solche Leute sind ein Segen. Jesus verspricht ihnen: "Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen."

Wer Frieden sucht,wird den anderen suchen, wird Zuhören lernen,wird das Vergeben üben,wird das Verdammenaufgeben,wird vorgefasste Meinungenzurücklassen,wird das Wagnis eingehen,wird an die Änderung des Menschen glauben,wird Hoffnung wecken,wird dem anderen entgegen gehen,wird zu seiner eigenen Schuld stehen,wird geduldig dranbleiben,wird selber Frieden Gottes leben.Suchen wir den Frieden?!