Es geht es um viel Geld und um die Zukunft des Schützenvereins Kaltenkirchen. Der Klubvorstand trifft sich heute zu abschließenden Gesprächen mit Vertretern der Landesbrandkasse Kiel.

Kaltenkirchen. Die Frage lautet: Wie viel zahlt die Versicherung für das vor knapp drei Monaten bis auf die Grundmauern niedergebrannte Schützenzentrum im Freizeitpark?

"Ich hoffe sehr, dass wir uns mit der Brandkasse einigen werden und so schnell wie möglich mit den Wiederaufbau beginnen können", sagt Harry Blödorn (80). Der langjährige Vorsitzende des Schützenvereins (1998 bis 2007) kennt sich aus in dem Geschäft, denn er kommt aus der Versicherungsbranche. "Es handelt sich um einen Totalschaden", stellt Blödorn fest, "und da kommt man schnell auf einen Betrag von einer Million Euro."

Der heutige Ehrenvorsitzende ist froh, dass er während seiner Amtszeit noch rechtzeitig die Versicherungssumme erhöhen ließ. "Zunächst haben viele unserer 470 Vereinsmitglieder wegen der höheren Beiträge gemeckert, aber jetzt werden sie wohl froh darüber sein", sagt Blödorn. Er soll, wenn die Bagger anrücken, den Bauausschuss leiten.

Es passierte in der Nacht zum 18. Mai: Unbekannte Täter rollten einen Papiercontainer vom etwa 100 Meter entfernten Parkplatz vor den Eingang des Schützenhauses und setzten den Inhalt in Brand. Das Feuer breitete sich auf das gesamte Gebäude aus. Um 2.34 Uhr wurde Alarm ausgelöst, aber die Feuerwehr konnte nichts mehr retten.

Die Kriminalpolizei kam nach umfangreichen Untersuchungen zu der Überzeugung, dass Brandstifter am Werk waren. Der oder die Täter konnten allerdings nicht ermittelt werden.

Das Abbruchunternehmen Brockmann in Nützen steht bereit. "Wir haben einen Zaun um die Brandstelle errichtet und warten auf den Anruf, dass wir loslegen können", sagt Firmenchef Frank Brockmann.

Worauf bei dieser umfangreichen Aktion zu achten ist, erläutert Harry Blödorn: "Alles darf nicht abgerissen werden, sonst erhalten wir später keine Baugenehmigung mehr. Irgendetwas muss erhalten bleiben." Das wird nicht einfach sein, denn bei Temperaturen von bis zu 900 Grad verbogen sich sogar die Träger der Schießanlage.

Die Schützen aus Kaltenkirchen können bis zur Wiedereröffnung ihres Schießzentrums wie bisher weiterhin bei befreundeten Vereinen in Henstedt-Ulzburg, Quickborn und Schmalfeld ihrem Hobby nachgehen.