Unverständlich

"Die Chance für eine Senkung ist verpasst" - NZ vom 30. Juli

Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Werksausschusses, Herrn Leiteritz hat die Leitung der Stadtwerke Norderstedt den Ausschuss darüber unterrichtet, dass "nach den vorliegenden Prognosen die Gaspreise eigentlich um 0,1 Cent pro Kilowattstunde angehoben werden müssten." Dagegen steht im Hamburger Abendblatt vom 30. Juli zu lesen, dass "Gasanbieter im Norden die Preise senken." So will der Marktführer E.on Hanse die Gaspreise um weitere 20 Prozent zum 1. Oktober 2009 senken. Ebenso die Stadtwerke Uelzen, Ratzeburg, Stade, Barmstedt, Wedel. Auch Lichtblick und Vattenfall bieten günstigere Tarife an.

Wieso müssten dann eigentlich die Gaspreise in Norderstedt steigen. Kaufen die Stadtwerke Norderstedt überteuert ein? Wer kann das noch verstehen?

Heinz-Walter Schmatz, Norderstedt

Unqualifiziert

Die Stadtwerke Norderstedt halten ihre Gaspreise auf hohem Niveau, während sie von anderen Gasversorgern in großem Umfang gesenkt werden. Die Formel für die Preiskalkulation ist für alle Lieferanten in etwa gleich. Die Stadtwerke sind jedoch darauf bedacht, ihre Gewinne im Gasgeschäft laufend zu erhöhen und zwar von 0,27 Ct/kWh im Jahr 2000 auf 0,53 Ct/kWh im Jahr 2007.

Diese Mehreinnahmen fließen nicht etwa in den städtischen Haushalt. Sie werden zusammen mit den hohen Gewinnen aus dem Stromgeschäft benötigt, um die enormen Verluste aus dem für wilhelm.tel errichteten Glasfasernetz zu finanzieren.

Die in diesem Zusammenhang immer wieder geäußerten Beteuerungen der Stadtwerke, nur die Preisänderungen der Lieferanten an ihre Kunden weiterzugeben, sind nachweislich falsch. Herr Leiteritz vertritt als stellvertretender Vorsitzender des Werksausschusses mit seinen unqualifizierten Angriffen gegen die GALiN - aus welchen persönlichen Gründen auch immer - mal wieder die Interessen der Stadtwerke und nicht die der Norderstedter Gasverbraucher, was im krassen Gegensatz zu seinen Aufgaben als Kontrollorgan steht.

Horst Hinkel, Norderstedt

Goldene Zitrone

"Vergnügungspark neben Tierheim - geht gar nicht!" - NZ vom 25. Juli

Welch' Glanzleistung der Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitik und Verwaltung! Da wird die im Bundestag geführte Debatte über Sinn und Unsinn dieses sogenannten Sports in die Gemeinde übernommen und die lokalen Gegebenheiten bleiben außer Acht. Hat sich bei der Entscheidungsfindung über den neuen Paintball-Standort irgend jemand Gedanken über die Umweltverträglichkeit gemacht? Oder waren politische Gremien überhaupt nicht ausreichend über die Gegebenheiten vor Ort informiert? Und wenn nein, von wem nicht?Dass von einer solchen Anlage ein Mindestmaß an Lärm zu erwarten ist, sollte jedem klar sein. Welche Auswirkungen insbesondere die Knallgeräusche der Luftdruckwaffen haben, soll wohl erst im praktischen Versuch geklärt werden. Nicht nur die Tiere im nahe gelegenen Tierheim, auch die Bewohner der Schlichtwohnungen und die noch näher lebenden Eigentümer der Handwerksbetriebe am Kirchenweg werden davon beeinträchtigt. Aber Tiere, Obdachlose und kleine Gewerbetreibende scheinen in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg keine Lobby zu haben.

Wie will die Verwaltung, die sich mal wieder bequem auf scheinbar sichere Rechtspositionen (im Gewerbegebiet geht fast alles) zurück zieht, den Henstedt-Ulzburger Partnern im Zweckverband Fundtiere Segeberg-West klar machen, dass das dem Verband gehörende Tierheim vielleicht nicht mehr tierschutzgerecht betrieben werden kann? Eine Begutachtung der Situation durch einen Amtsveterinär könnte da zu nicht gewollten Erkenntnissen führen. Wenn schon Kaninchen in zu kleinen Ställen durch den fürsorglichen Schutz der Gemeindeverwaltung vor Beeinträchtigungen bewahrt werden, wie groß müsste da erst ihr Interesse an der Befindlichkeit von zig Heimtieren bei akustischem Dauerbeschuss sein?

Bleibt zu hoffen, dass trotz Sommerlochs bei Politikern und Verwaltung einige Denkprozesse in Gang kommen, bevor die dritte Gewalt, wie auf Bundesebene zunehmend modern, ihrem verzapften Unsinn ein Ende setzen muss.

Dem Atombomben-vergleichenden Behördenmitarbeiter gebührt zumindest für seinen verbalen Erguss schon mal die goldene Amts-Zitrone oder ähnliches.

Holger Claus, Norderstedt

Wohl der Kreatur

Was sind das nur für Gemeinden, die zulassen, dass albernes Farbenschießen vor dem Wohl von Kreaturen geht? Wenn die Gemeinde schon nach der Gewerbesteuer giert, sollte zumindest eine dichte Schallwand zur Auflage für die Betreiber gemacht werden, zum Wohle der Lebewesen hinter dem Zaun.

Renate Lüdecke, Norderstedt

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