“Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich.“ Klar, Max Raabe. Wenn der Mann mit der leicht näselnden Stimme singt und ernst-melancholisch guckt, schmelzen nicht nur Frauen dahin.

Pronstorf. Am Sonntag, 2. August, 19 Uhr, gestaltet der Chansonnier und Salonlöwe unter dem Titel "Schöner Gigolo - Lieder der 20er- und 30er-Jahre" das dritte Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals auf Gut Pronstorf hinter Bad Segeberg. Am Klavier wird Raabe von Christoph Israel begleitet.

Das Duo hat für das SHMF-Konzert ein Programm mit Stücken von Textern und Komponisten zusammengestellt, die ab 1933 verfemt waren. Sie waren Juden, übten offene Kritik am Hitler-Regime, beispielsweise Kurt Tucholsky, Else Lasker-Schüler, Erich Kästner.

Heute werden die Chansons aufgrund ihres lakonischen Humors und süffisanter Ironie geliebt, spiegeln sie doch in wenigen Minuten die ganzen Abgründe, die Komik und Tragik menschlichen Seins wider. Je banaler der Inhalt, desto sorgfältiger sind die Texte und die Musik.

Raabe und Israel sind seit ihrer Kindheit befreundet. Ihre Karriere als Duo starteten sie in einer Berliner Kneipe, auf dem Kreuzberger Kiez. 1986 waren sie Mitbegründer des Palast-Orchesters. 2005 trat Max Raabe erstmals in der Carnegie-Hall auf. Christoph Israel begleitet seit 2003 Dominique Horwitz in dessen Jacques-Brel-Programm.

Karten zwischen zehn und 49 Euro für das SHMF-Konzert mit Raabe und Israel gibt es unter Tel. 0431/57 04 70 und an der Abendkasse.

www.shmf.de