Melanie Annuschat war städtische Angestellte in Bad Segeberg. Zurzeit des Nazi-Regimes. Melanie Annuschat wurde gedemütigt und entrechtet. Am 14. November 1933 beging sie Selbstmord.

Bad Segeberg. Leopold Bornstein lebte ebenfalls in der Kurstadt. Er war Jude und der Kantor der jüdischen Gemeinde. Doch Bad Segeberg sollte so schnell wie möglich "judenrein" werden. Leopold Bornstein wurde deportiert. Ins KZ Theresienstadt. Dort starb er am 8. November 1942. Zur Segeberger jüdischen Gemeinde gehörte auch Frieda Epstein. Sie wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Die Segeberger Jüdin Gertrud Katzenstein wurde 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert und starb dort im September 1942. Diesen Opfern des Verfolgungs- und Rassenwahns der Nazis setzt Bad Segeberg jetzt Gedenk- und Erinnerungssteine.

Am Mittwoch, 29. Juli, 15 Uhr, setzt der Künstler Gunter Demnig für sie je einen Stolperstein vor die Häuser, in denen sie lebten und arbeiteten, vor dem Rathaus, Lübecker Straße 9, vor dem Platz der zerstörten Synagoge, Lübecker Straße 6, und vor dem ehemaligen jüdischen Kinderheim, der heutigen Villa Flath, Bismarckallee 5. Initiator ist nicht die Stadt, sondern die Segeberger Vereinigung für Jüdische Kultur mit der jüdischen Gemeinde. Rabbiner Walter Rothschild spricht das Kaddisch, das jüdische Totengebet für die Opfer des Holocausts.