Seit einigen Tagen treibt ein Unbekannter im Ortsteil Garstedt sein Unwesen. Die Polizei warnt.

Norderstedt. Es klingelt an der Wohnungstür. Annette P. überlegt einen Moment, dann öffnet sie. Vor ihr steht ein unbekannter Mann: etwa 45 bis 50 Jahre alt, 1,80 Meter groß, sehr schlank, Brillenträger, dunkelblonde Haarfrisur, bekleidet mit Jeans und einer Regenjacke. "Dieses Gesicht werde ich nicht vergessen", sagt die Hausfrau aus Norderstedt.

Gut, dass sie sich alle Einzelheiten einprägt, denn für die Polizei kann sie noch zu einer wertvollen Zeugin werden. Der Unbekannte treibt seit einigen Tagen im Ortsteil Garstedt sein Unwesen. Er gibt vor, im Auftrage der Paracelsus-Kliniken Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen auf Spendensuche zu sein.

"Sein Auftreten war aufdringlich, er wollte unbedingt in die Wohnung", erinnert sich Annette P., "und einen Ausweis hatte er auch nicht." Gerade noch rechtzeitig schloss sie die Wohnungstür und wählte die Telefonnummer der Polizeistation Norderstedt.

Nachbarn aus der Straße Achtern Felde bestätigen das, was Annette P. sagt. Eine von ihnen ist Gerda N. Ihr gegenüber hat sich der Mann über die Gegensprechanlage als "Kurier von der Hausverwaltung" ausgegeben. Eine alte Dame hat Glück - ihr Enkelsohn ist zu Besuch. Eine Frau fühlt sich auf Grund seiner Hartnäckigkeit verpflichtet, dem Mann Geld zu geben, nur damit er wieder geht.

"Niemals würden wir diese oder ähnliche Praktiken in Auftrag geben, wir distanzieren uns in vollem Umfang von solchen bösen und betrügerischen Machenschaften", sagt Irmgard Schulz-Wheater, Oberärztin Gynäkologie und zuständig für die Unternehmenskommunikation an den Paracelsus-Kliniken in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen. "Wer für unsere Klinik spenden möchte, kann sich an den offiziellen Förderverein Kaltenkirchen wenden und erhält eine Spendenbescheinigung. Wir werden der Sache nachgehen und eventuell Anzeige erstatten."