Werke von Max Reger oder Richard Strauss werden bei großen Solo-Programmen für Klavier nur selten gespielt. Zu sperrig, zu unbekannt, so die Befürchtungen.

Pronstorf. Der Pianist Gerhard Oppitz (56) indes packt zu Regers "Silhouetten", Opus 53, und Strauss' Sonate h-Moll, Opus 5, noch zwei "gefällige" Werke, und zwar Ludwig van Beethovens Sonate d-Moll, Opus 31, Nr. 2, und Johannes Brahms' Fantasien, Opus 116. Am Sonnabend, 25. Juli, 20 Uhr, spielt Oppitz sein Programm im Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals auf Gut Pronstorf hinter Bad Segeberg.

Richard Strauss wird meistens eher der Opern-Literatur zugerechnet. Die h-Moll-Sonate schrieb er bereits als 16-Jähriger.

Als Tagesbuch, das die Entwicklungsschritte und Lebensstationen Beethovens beschreibt, interpretiert Oppitz Beethovens 32 Sonaten. Die d-Moll-Sonate ist die berühmte "Sturm"-Sonate und trägt Züge eines Tondramas.

Oppitz spielte bereits als Fünfjähriger Klavier und gab mit elf Jahren in Heilbronn sein erstes öffentliches Konzert. Im Jahr 1973 lernte er Wilhelm Kempff kennen, der sein Ratgeber und Mentor wurde. Vier Jahre später erhielt Oppitz als erster Deutscher den begehrten Artur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv, bei dem der damals 90-jährige Rubinstein selbst in der Jury saß. 1978 erhielt er dann einen Ruf an die Münchner Musikhochschule. 1981 übernahm er eine Meisterklasse und wurde zum jüngsten Professor in der Geschichte der Hochschule. Oppitz tritt mit allen namhaften Dirigenten und Orchestern auf. Seine Diskographie umfasst zirka 50 Titel.

Karten für das Konzert im Kuhstall auf Gut Pronstorf gibt es zwischen zehn und 39 Euro unter Tel. 0431/57 04 70.

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