Es ist für die Schüler im Wortsinn “besitzbar“, das neue Kunst-Stück auf dem Schulhof des Lessing-Gymnasiums in Norderstedt.

Norderstedt. Thomas Behrendt schuf das Stahl-Sandstein-Objekt. Ein Stahlträger schwingt sich über ein aufgeschlagenes Buch aus Sandstein, strebt am hinteren Ende wie der Bug eines Wikingerschiffes auf und mündet in einem fließend geformten Heck. Auf der oberen und unteren Seite des Buches zog Behrendt Sitzflächen aus sibirischem Lärchenholz quer über den Stahlträger. Durch den vorn schlank hochgezogenen Bug erhält das Objekt einen beschwingten Charakter und kann so als Symbol für die musikalische Arbeit an der Schule gelten.

"Luftschiff" taufte Behrendt sein Werk. Der Bildhauer und Kulturpreisträger der Stadt Norderstedt hat die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen in die Gestaltung einbezogen. "Das Wikingerschiff sehe ich als Symbol für die Reise, die Schüler und Lehrer miteinander immer wieder antreten", sagte Behrendt.

Stahlbauer Kurt Holzinger, formte den Stahlträger, Tischlermeister Volker Hoffmann die Sitzbänke. Beide folgten dem eleganten Charakter, den der Bildhauer vorgab. Behrendts Zahnarzt Dr. Karlheinz Möhle verwandelte linksdrehenden Stahl in rechtsdrehenden Stahl. "Rechtsdrehender Stahl ist messbar verträglicher in der Ausstrahlung und wirkt positiv auf die ganze Umgebung", sagt Möhl. In den Ferien wird ein Zaun um das Wikingerschiff gezogen, denn das Fundament muss noch vier Wochen trocknen. Außerdem müssen noch einige Ecken und Kanten geglättet werden. Obwohl das "Luftschiff" ein Kunstobjekt ist, muss es den Sicherheitsbestimmungen für Spielplätze entsprechen, weil die Schüler es als Spielmobil nutzen.

"Nach den Ferien können wir das 'Luftschiff' freigeben", sagte Schulleiterin Annette Leopold. Finanziert wurde das 10 000-Euro-Objekt aus dem Fonds "Kunst im öffentlichen Raum" des Mensa-Neubaus am Gymnasium.