Die Nachwuchs-Reporter aus Kaltenkirchen siegen beim Wettbewerb der Jugendpresse für die Hauptschulen.

Kaltenkirchen. Jasmin (14) schreibt am liebsten über Tiere, Julia (16) fand das Thema Aggression besonders interessant. Gülsah (14) hat sich Gedanken über die Liebe gemacht. Die Mädchen von der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) in Kaltenkirchen haben aufgeschrieben, was sie bewegt. Witzig, interessant, manchmal auch sehr mutig - so geht es in ihrer Schülerzeitung zu, die zweimal im Jahr erscheint und vor wenigen Tagen ausgezeichnet wurde: Das mehr als 40 Seiten starke Blatt, das den schlichten Titel "Schülerzeitung" trägt, errang in der Kategorie Hauptschulen den ersten Platz beim Schülerzeitungswettbewerb des Vereins Jugendpresse Schleswig-Holstein.

"Eine tolle Zeitung!", lobte die Jury. Die Vielfalt der Themen, viele Fotos und die Rubrik "Das sollte einmal gesagt werden" hatten es den Juroren besonders angetan. Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) überreichte die Preise an die Redaktionen und wies auf den hohen Stellenwert von Schülerzeitungen für die Schulkultur hin: "Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, und ein Stück davon erfüllen die Schülerinnen und Schüler mit Leben, die sich an unseren Schulen tagtäglich für ihre Schülerzeitung einsetzen." Die Zeitungen leisteten mit ihren Artikeln, ihren Interviews und Fotos einen wichtigen Beitrag zu einem demokratischen Schulalltag.

Die "Schülerzeitung" entsteht in der Offenen Ganztagsschule unter Leitung von Lehrer Heinrich Pantel. 180 Exemplare werden am Tag der Zeugnisausgaben zum Preis von 30 Cent verkauft. "Die SZ erfreut sich an der Schule großer Beliebtheit", sagt Pantel. "Am Verkaufstag werden die ersten Exemplare den Verkäufern fast aus den Händen gerissen." Pantel steuert die Fotos bei.

Das Redaktionsteam, das regelmäßig tagt, ist auf die Beiträge vieler "freier Mitarbeiter" angewiesen, die in der Schule angesprochen werden und Beiträge liefern. Meistens kommen die "freien Mitarbeiter" aus den Klassen 8 und 9. Die wichtigsten Mitarbeiter der beiden letzten Ausgaben, Angelina Stern und Sina Studt (beide 16), sind künftig nicht mehr dabei. Sie haben mit dem Hauptschulabschluss in der Tasche die GSS verlassen.

"Die ganze Schule macht mit", sagt Gülsah. Ihre Mitschüler liefern nicht nur Texte, sondern füllen auch mehrere Seiten mit handgeschriebenen Grüßen. In der neuesten Ausgabe berichtet unter dem Pseudonym Alfred ein Schüler der siebten Klasse, wie er beim Schwarzfahren erwischt wurde. Eine gleichaltriger Junge erzählt anonym, wie er mit seinen Aggressionen umgeht. Dazu haben Julia und Necla die Sozialpädagogin der Schule befragt.

Auf mehreren Seiten beschreiben viele Schüler Beziehungen und Probleme zwischen Mädchen und Jungen.

"Das ist eine harmonische Redaktion", sagt Julia. Sie bereitet sich schon jetzt auf die nächste Reportage vor. In den Sommerferien fährt die 16-Jährige mit ihrer Familie im Auto in den Urlaub in die Ukraine. Über die lange Fahrt wird sie in der nächsten Ausgabe berichten. Auch Jasmin weiß schon, worüber sie schreiben möchte. Es wird wieder um Tiere gehen.