Die Gemeinde trotzt der Wirtschaftskrise und erschließt weitere 90 Hektar zwischen Gewerbepark und A 7. Drei größere Unternehmen haben feste Ansiedlungspläne.

Henstedt-Ulzburg. Henstedt-Ulzburg trotzt der Wirtschaftskrise: Bereits vor einigen Tages ist mit der Erschließung eines neuen Gewerbegebietes begonnen worden, das nach dem Norderstedter Nordport-Gelände zu den "Sahnestücken" im Kreis Segeberg gehört: Direkt an der Autobahnabfahrt entsteht das mehr als 90 Hektar großes Gewerbegebiet "Langes Stück" östlich des Autohofes, entlang des Autobahnzubringers. Damit wird die Verbindung von der Autobahn bis zum Gewerbepark Nord geschaffen. Damit hat die Gemeinde das größte zusammenhängende Gewerbegebiet im Kreis.

Betriebe, die auf den neuen Henstedt-Ulzburger Gewerbeflächen ansiedeln wollen, benötigen nur wenige hundert Meter bis zur Autobahn. Bis ins Hamburger Zentrum sind es 30 Kilometer, bis zum Hamburger Flughafen 18 Kilometer, nach Kiel 70 Kilometer. Die Erschließung des neuen Geländes erfolgt zunächst von der Rudolf-Diesel-Straße aus, die direkt zum Autohof an der Autobahn führt. Die E.on Hanse hat hier bereits über den Heideweg Strom- und Gasleitungen verlegt. Im ersten Bauabschnitt werden im Bebauungsplan 127 zunächst 16 Hektar Gewerbefläche erschlossen, Schritt für Schritt sollen bis zum Gewerbepark Nord weitere Flächen folgen. Interessierte Unternehmen können hier Bauland für rund 45 Euro pro Quadratmeter erwerben.

Der Henstedt-Ulzburger Gemeindehaushalt wird durch die Erschließungsarbeiten zunächst zwar mit rund acht Millionen Euro belastet, für die meisten Gemeindepolitiker ist die Ausweisung des neuen Gewerbegebietes aber ein richtiger Schritt - wenngleich mit einem Risiko behaftet. "In schwierigen Zeiten eine solche Fläche zu erschließen, ist zwar ein kleiner Schritt ins Risiko", sagt Finanzausschussvorsitzender Folker Brocks (CDU). "Aber es ist ein richtiger Schritt." So ähnlich sieht es auch Horst Ostwald (SPD), Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses: "Wir müssen weiter Gewerbeansiedlung betreiben."

Die Wählergemeinschaft (WHU) warnt indessen vor "Wildwuchs" im Gewerbegebiet. Sie fordert eine strukturelle Verbesserung bei den Gewerbeansiedlungen, um produzierendes Gewerbe mit mehr Arbeitsplätzen in die Gemeinde zu holen.

Der Gewerbestandort Henstedt-Ulzburg stehe für "Flächen mit Anschluss", stellt Bürgermeister Volker Dornquast fest. "Das neue Gewerbegebiet an der Autobahn bestätigt das beeindruckend."

Für den ersten Bauabschnitt des Gewerbegebietes "Langes Stück" wurde bereits ein Kaufvertrag mit einem Unternehmen für Reiterzubehör abgeschlossen, zwei weitere Verträge stehen kurz vor dem Abschluss.

Die Gemeindepolitiker gehen davon aus, dass mindestens 40 Prozent der Investitionen für die Erschließung schon bald wieder in die Gemeindekasse zurückfließen. Am Donnerstag, 16. Juli, wird der symbolische erste Spatenstich vorgenommen.