Wer heute das Wort Speicher hört, denkt vermutlich zuerst an den Datenspeicher im Computer.

Dabei ist ein Speicher ursprünglich ein Lagerhaus, in dem Vorräte angelegt wurden. Im Mittelalter gab es in vielen Orten feste Getreidespeicher. Zur Hansezeit entstanden in Hafenstädten wie Lübeck große, mehrere Stockwerke hohe Speicher.

In Hamburg gibt es sogar eine ganze Speicherstadt - in der in jedem Sommer das Theaterstück "Jedermann" aufgeführt wird (siehe Bericht auf dieser Seite). Diese Speicherstadt findet sich zwischen der Hamburger Neustadt und der im Bau befindlichen HafenCity. Mit dem Bau der Speicherstadt, die auf einer von Fleeten (Kanälen) durchzogenen Elbinsel liegt, wurde 1883 begonnen. Dazu wurde ein ganzer Stadtteil, in dem mehr als 20 000 Menschen gelebt hatten, abgerissen. Die Lagerhäuser aus Backstein haben an einer Seite eine Anbindung zum Kanal, auf der anderen Seite zur Straße. Von beiden Seiten aus konnten Waren wie Kaffee, Tee und Gewürze mit Seilwinden in die Gebäude gehievt werden. Die Speicherstadt ist der größte auf Eichenpfählen gebaute Lagerhauskomplex der Welt und steht unter Denkmalschutz.