Die Bewohner der Dörfer rund um Bad Bramstedt dürfen hoffen, dass sie bald ein wenig schneller im World Wide Web unterwegs sind. Das Amt Bad Bramstedt Land verfügt über eine sehr gute Infrastruktur zum weiteren Ausbau des breitbandigen Internets.

Bad Bramstedt. Das ergab eine Machbarkeitsstudie, die der Energiedienstleister und Netzbetreiber E.on Hanse im Auftrag des Amtes erstellt hat.

"Unsere Studie hat ergeben, dass sich verschiedene Glasfaserleitungen mit einer Gesamtlänge von etwa 100 Kilometern wie ein Spinnennetz durch das Amtsgebiet ziehen", sagte Stefan Brumm, Leiter Unternehmensentwicklung bei E.on Hanse. "Dies sind hervorragende Voraussetzungen für den Ausbau des breitbandigen Internets."

Grundlage für einen möglichen Ausbau ist, dass die Unternehmen mit Telekommunikationsnetzen im Amtsbereich ihre Glasfaserleitungen zur Verfügung stellen. Die E.on Hanse, die zur Steuerung ihrer Strom- und Gasnetze in der Region allein über 20 Kilometer Glasfaserleitungen betreibt, hat sich dazu bereit erklärt. Das Glasfasernetz des Unternehmens dient zur Steuerung und Überwachung der Strom- und Gasversorgung, kann aber auch zusätzlich für andere Zwecke genutzt werden.

Brumm bezeichnete das Amtsgebiet als stark unterversorgt. Es herrsche ein erhöhter Bedarf an hohen Internet-Bandbreiten, mit dem die Bürger dann auch Dienste wie Fernsehen oder VOIP (Telefon über das Internet) nutzen wollen. Eine Verbesserung der derzeitigen Situation sei jedoch eine kostspielige Angelegenheit: Für den flächendeckenden Ausbau mit Glasfasertechnologie "bis in jedes Haus" müsse mit einer Investitionssumme von etwa zehn Millionen gerechnet werden. Eine ebenfalls in der Studie von E.on Hanse untersuchte Zwischenlösung sei mit einem Investitionsbedarf von 1,3 Millionen Euro schon deutlich günstiger.

Vorbild für die Dörfer rund um Bad Bramstedt könnte Oering sein. Dort gründeten das Dorf und ein Unternehmer aus dem Ort eine gemeinsame Firma, die - unterstützt von E.on Hanse - ein hochmodernes Glasfasernetz aufbaut. Die Investitionskosten sollen langfristig über Gebühren gedeckt werden.