Das Natur-Areal am Schulzentrum Süd soll zum “Grünen Klassenzimmer“ werden.
Norderstedt. Ute Otto hat sie alle drauf. Und sie weiß, wie sie wirken. Wann sie heilen. Und wann sie krank machen. Ute Otto ist Norderstedts Kräuterhexe und hat die Wildkräuter auf der Wiese zwischen Ossenmoorpark und Schulzentrum Süd untersucht. Spitzwegerich und Breitwegerich, Brennnessel und Rotklee, Wilde Möhre und Nelkenwurz, Margeriten und Schafgarbe.
Diese Kräuter werden vermehrt wieder auf der Wiese ausgesät, und Ute Otto hat zu den Kräutern ein Namensschild gestellt und so einen kleinen Wildkräuterpfad eingerichtet.
Die Wildblumenwiese ist der erste Schritt zu einer Einrichtung, den der Förderkreis Ossenmoorpark plant: einen Schmetterlingsgarten. Doch den gibt es nicht ohne Nahrung für die bunten Falter: Wiesenblumen und Wildkräuter.
"8000 Quadratmeter soll der Schmetterlingsgarten umfassen", sagt Peter Schmitt vom Vorstand des Fördervereins, der den Schmetterlingsgarten jetzt auf einem Sommerfest am Grillstein hinterm Fossi-Haus am Böhmerwald vorstellte. Von der Stadt Norderstedt soll es Unterstützung geben, "eine Summe im hohen fünfstelligen Bereich", sagt Schmitt. Auch die Norderstedter Lilli-Harder-Stiftung signalisierte eine große Spende.
Der Boden des künftigen Schmetterlingsgartens muss 20 Zentimeter tief ausgehoben und mit neuer Erde gefüllt werden. Außerdem soll ein Zaun mit Bepflanzung den Garten schützen. Fachliche Unterstützung gibt es von den Naturschutzvereinen "Nabu" und "Bund".
"Wir haben die Wiese noch einmal mit frischen Wiesenblumensamen eingesät", sagt Bernhard Kerlin vom Team für Natur und Landschaft der Stadtverwaltung. Wichtig sei es, dass sie nicht zu früh gemäht wird. "Das zu frühe Mähen war unser Problem im Stadtgebiet und hat das Ausreifen der Samen verhindert, sodass im nächsten Frühjahr keine neuen Wildblumen wachsen", sagt Kerlin, der den Förderverein berät.
Der Schmetterlingsgarten soll zwischen der Blumenwiese mit der hohen Baumreihe und einer Weide entstehen. "Die möchte die Stadt Norderstedt ankaufen, um sie dem Ossenmoorpark als Grünfläche zu erhalten", sagt Schmitt. Das Traumziel des Fördervereins ist der Bau eines Naturzentrums am Schmetterlingsgarten.
"Doch vorerst planen wir die Einrichtung eines grünen Klassenzimmers", sagt Schmitt. Damit stößt er bei Christiane Bustorf, Leiterin der Realschule am benachbarten Schulzentrum, auf Begeisterung: "Es ist wichtig für die Kinder, Natur direkt vor der Tür zu erleben."
Mit dem Schmetterlingsgarten will der Förderverein aber nicht nur den Ossenmoorpark mit Aromafalter, Distelfalter, dem Kleinen Fuchs und dem Veränderlichen Haarbüschelspanner, Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz und Zitronenfalter beleben. Sondern auch das Bewusstsein für naturnahe Gärten wecken - zugunsten der Schmetterlinge und ihrem Appetit auf Wildkräuter wie Brennnessel, Dill und Wilde Möhre. "Geranien, Rosen und Tagetes decken den Tisch für Schmetterlinge nur ungenügend", sagt Schmitt, der auf weitere Spenden hofft.
Bankverbindung "Förderkreis Ossenmoorpark e.V.", Norderstedter Bank, Kontonummer 674320, Bankleitzahl 20069111.