Kreisel oder Ampelanlage - das ist die Frage an der Einmündung Stettiner Straße auf den Friedrichsgaber Weg. Heute Abend will die CDU-Fraktion eine Antwort finden.

Norderstedt. "Wir werden eine Grundsatzentscheidung fällen. Eine Tendenz gibt es nicht. Mal schauen, wie der Abend verläuft", sagt Fraktionschef Günther Nicolai. Von der Antwort der CDU dürfte es abhängen, ob der von den Anwohnern der Einmündung geforderte Kreisverkehr eine Chance hat. Die FDP hat sich klar für diese Lösung ausgesprochen. Zusammen mit den Stimmen der CDU hätte die Forderung eine Mehrheit in der Stadtvertretung. Die hatte in der Vergangenheit schon eine Ampellösung mit Linksabbiegerspur beschlossen, außerdem die Unterbringung des links-alternativen Sozialen Zentrums und von "Krisenbetten" für obdachlose Jugendliche in den an die Kreuzung angrenzenden Häusern. Eine Anwohner-Initiative um Gisela Kummerow und Karsten Wierecky stoppte die Pläne mit Unterstützung des Anwaltes und FDP-Landtagsfraktionschefs Wolfgang Kubicki. Den Anwohnern wird nun vorgeworfen, sie wollen den Kreisverkehr nur durchsetzen, weil er den Abriss der für das Soziale Zentrum vorgesehenen Häuser bedingt. "Wir sind ganz ehrlich: Dass das Soziale Zentrum dadurch vor unserer Haustür verhindert wird, ist für uns ein willkommener Nebeneffekt", sagt Gisela Kummerow. Aber im Grundsatz gehe es den Anwohnern immer schon um den Kreisverkehr als die aus ihrer Sicht einzig sinnvolle Lösung der Verkehrsprobleme auf der Einmündung. "Wir wollten den Kreisel schon, als wir von einem Sozialen Zentrum noch nichts wussten", sagt Kummerow. Eine Ampellösung bringe aus Sicht der Anwohner nur lange Rückstaus und viele neue Probleme. Ein Kreisverkehr sei auf lange Sicht günstiger, mache den Verkehr flüssig und reduziere das Unfallrisiko. Die Anwohner wollen - unabhängig von der Entscheidung der Politik - in jedem Fall weiter mit allen juristischen Mitteln für den Kreisel kämpfen. Etwa 100 Sympathisanten zählt die Bürgerinitiative schon.

"Im Baudezernat der Stadt wurde mir gesagt, dass auf dem Friedrichsgaber Weg ja schon am Buchenweg ein Kreisverkehr bestehe und zwei Kreisel hintereinander nicht gehen würden", sagt Gisela Kummerow. Ein Argument, mit dem sich die Norderstedterin nicht zufrieden geben will. Kummerow: "ich war gerade in Glückstadt auf der B 431: Da kommen vier Kreisel auf einer Strecke von 1,5 Kilometer."