Die ausgezeichneten Absolventen, von denen gleich vier die Traumnote 1,0 erreichten, haben unterschiedliche Pläne für die Zukunft - aber studieren wollen sie alle.

Norderstedt. Viermal die 1,0! So gut war das Noten-Ergebnis der besten Abiturienten in Norderstedt noch nie. Der Rotary-Club Norderstedt ehrte die besten sechs Norderstedter Abiturienten wieder mit 250 Euro und einer kleinen Feier. In einem sind sich die sechs Vorzeige-Schüler einig: Wären sie Bundeskanzler, dann würden sie viel Geld in die Bildung investieren.

Das Coppernicus-Gymnasium ist gleich mit zwei 1,0-Abgängern vertreten: Sönke Oswald macht jetzt ein Jahr Zivildienst in der Fach-Rehaklinik Aukrug. Anschließend will der 19-Jährige in Göttingen das Fach Chemie studieren. "Ich habe Chemie auch als Leistungskursus gewählt", sagt Sönke, der den Umgang mit den Lehrern am "Copp" immer "sehr entspannend" fand. In seiner Freizeit ist er als Tischtennisspieler in Norderstedt bei TuRa Harksheide aktiv.

Mit ihm holte sich Alexander Moehrs (19) am "Copp" die Note 1,0. "Ich bin ausgemustert und kann aus diesem Grund gleich mit dem Studium beginnen", freut sich Alexander. Er will in Hamburg den Bachelor-Abschluss in Informatik machen - danach strebt er den Master in Bio-Informatik an. "Ich habe grundsätzliches Interesse an der Forschung und will später einmal wissenschaftlich arbeiten", sagt Alexander.

Die Traumnote 1,0 holte sich auch Sophie-Christin Günther (19) vom Lessing-Gymnasium, die gerade zusammen mit ihrem Klavier-Partner Thorben Beeken beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" die Auszeichnung "mit sehr gutem Erfolg" im Fach Klavier vierhändig erspielte. Sie will Philosophie, Kultur-Wissenschaften oder Latein in Hamburg, Berlin oder Lüneburg studieren und strebt die Promotion an. Musik bleibt ihr Hobby. In ihrer Freizeit setzt sich die 19-Jährige ehrenamtlich für den Umweltschutz ein.

Die vierte 1,0 erzielte Jakob Meyer (19) vom Lise-Meitner-Gymnasium. Er macht neun Monate Grundwehrdienst und will im Anschluss daran das Fach Informatik studieren. "In der Branche sehe ich gute Berufschancen", sagt Jakob, der ebenfalls eine Promotion anstrebt. Er tanzt gern, reitet und macht Karate. Sein großes Hobby ist das Schreiben, unter anderem auch lyrischer Texte. Ehrenamtlich arbeitet Jakob in der Vicelin-Schalom-Kirche mit Kindern. "Ich war schon in der Schule Konfliktschlichter, das ist ein gutes Training für den Beruf", sagt Jakob, der nach eigenen Worten am besten allein arbeitet, und daher dem Gruppenunterricht am Gymnasium eine glatte Sechs erteilt. Wenn er Bundeskanzler wäre, würde er alle Steuern streichen und stattdessen die Mehrwertsteuer auf 25 bis 30 Prozent erhöhen.

Die Abitursnote 1,2 holte sich Kathrin Kümmritz von der Berufsbildenden Schule des Kreises Segeberg in Norderstedt. Die 18-Jährige beginnt Ende August mit einem dualen Studium im Maschinenbau, in dem sie bei Lufthansa-Technik arbeitet und in Hamburg Maschinenbau studiert. "Mir macht praktisch orientiertes Denken sehr viel Spaß", betont Kathrin. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Erlöserkirche in Henstedt-Ulzburg im Bereich der Jugendarbeit.

Die beste Abiturientin des Gymnasiums Harksheide ist Agnes Steinhäuser (19) mit der Abi-Note 1,4. Sie absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr am Albertinen-Krankenhaus in der Hansestadt Hamburg und will anschließend Medizin studieren. Sie spielt gern Gitarre und ist zudem als Telefon-Seelsorgerin beim Kinder- und Jugendtelefon tätig. Im Studium will sie sich auf Neurologie und Psychiatrie spezialisieren. "Ich interessiere mich für die Hirnforschung", sagt Agnes Steinhäuser.