Ein Armutszeugnis

"Sibirische Lärche ersetzt Tropenholz" - NZ vom 1. Juli

Erfreulich zu hören, dass die beiden Brücken nun ersetzt werden sollen. Typisch für Norderstedt ist allerdings die Fürsorge für die Autofahrer, die dann "einige Tage Umwege in Kauf nehmen müssen". Aber was ist eigentlich mit all den Fußgängern, Radfahrern, Joggern und Walkern, für die diese nun seit drei Monaten gesperrten Brücken gedacht sind? Was ist mit den Kindern, die nun seit drei Monaten völlig ungesichert zwei Hauptstraßen überqueren müssen, um die Spielplätze auf der anderen Seite erreichen zu können?

Die Stadt Norderstedt wirbt mit dem Slogan "Eine Idee voraus", ist aber seit drei Monaten nicht in der Lage, einen zeitweiligen Ersatzübergang zu schaffen. Wenn man auf anderen Straßenbaustellen sieht, wie schnell ein paar gelbe Linien gezogen werden, fragt man sich, warum es nicht möglich ist, auf ähnliche Weise zeitweilig Zebrastreifen anzulegen. Ein Armutszeugnis!

Jens Schacht, Norderstedt

Programme gelesen?

"Fachleute müssen ran" - Leserbrief in der NZ vom 2. Juli

Politikerschelte ist in und wird weidlich ausgeübt. Es fragt sich nur, inwieweit sie berechtigt ist. Frau Kummerow hat den Finger in die Wunde gebohrt. Aber hat sie auch die Programme der Parteien (also der Politiker) wirklich einmal in dieser Hinsicht geprüft? Welche Partei hat denn ein schlüssiges Verkehrskonzept bisher überhaupt erstellt? Ist es nicht vielleicht der Desinformation geschuldet, dass genau die Partei(en), die sich über diese Probleme seit Jahrzehnten intensivste Gedanken mach(t)en, dann eben von gerade solchen Bürgern nicht gewählt werden? Wie soll ein Politiker oder eine Partei vernünftige und durchdachte Arbeit leisten, wenn die Bürger diese Bemühungen nicht durch ihre Wahl bestätigen?

Gerd Nothhaft, Norderstedt

CDU und FDP handeln

"Kreisverkehr verdrängt Soziales Zentrum" - NZ vom 23. Juni

Im Februar wurden die Abgeordneten der Stadt Norderstedt von der Verwaltung falsch informiert: Es wurde ihnen mitgeteilt, dass bei einem Ausbau es keinen Platz für einen Kreisel gibt. Das ist absolut falsch, nachdem alle drei Häuser von der Stadt gekauft wurden. Auf Nachfrage bei der GALiN wurde uns mitgeteilt, dass sie gegen einen Kreisel sind, weil durch den Bau des Kreisels die Feldmark zerstört werde. Auf welcher Baustelle befindet sich Frau Plaschnik? Sie sind doch angeblich die Partei, die für saubere Umwelt und für die Natur wirbt! Und können die Stadtvertreter der SPD damit leben, gegen einen fließenden Verkehr und eine belastende Umwelt zu stimmen? Ich setze deshalb fest auf die CDU und die FDP: Die reden nicht, sondern handeln und entscheiden zum Wohle aller Bürger und errichten an dieser Stelle einen Kreisel für einen fließenden Verkehr in einer sauberen Stadt Norderstedt!

Klaus Beacker, Norderstedt

Der Kreisel muss her!

Der schwarz-grüne Senat des Stadtstaates Hamburg hat gerade den Bau von zehn neuen Kreisanlagen beschlossen, kommt dann auf insgesamt 28. Die Kleinstadt Glückstadt hat unter anderem an der B 431, von ihrer Stadtgrenze - aus Elmshorn kommend - auf einer Länge von zirka 1,5 Kilometer bis ins Zentrum vier Kreisel.

Was meinen dazu unsere CDU und die Grünen (Befürworter der Hamburger Neuplanungen), und was meinen zig-Tausende von Autofahrern, Radfahrern, Anliegern, Zulieferern, Gewerbetreibenden hier? Ich verstehe nicht ihre Passivität, ihr Desinteresse, ihre Lethargie!

Stehen Sie auf, protestieren Sie, tun Sie etwas gegen die immer noch in Planung befindliche Ampelanlage Stettiner Straße/Friedrichsgaber Weg, damit die notwendige Kreiselanlage beschlossen und umgehend gebaut wird. Es ist für mich unerklärlich, weshalb eine Millionenstadt für Norderstedt nicht als Beispiel dient und wir von einer aufstrebenden Kleinstadt wie Glückstadt auch noch lernen müssen.

Peter Walter, Norderstedt

Wo ist das Problem?

"Vollstes Verständnis" - Leserbrief in der NZ vom 26. Juni

Die einzige wesentliche Aussage in dem Leserbrief besteht aus der tiefen Abneigung von Herrn Wilke gegen das Soziale Zentrum. Diese Abneigung wird aber in keiner Weise begründet. Nach meinen Wahrnehmungen ist den Betreibern des Sozialen Zentrums in den letzten Jahren übel mitgespielt worden. Die Kündigung sowie der Abriss des damaligen Sozialen Zentrums erfolgten vor dreieinhalb Jahren mit einer fadenscheinigen Argumentation. Mit etwas Wohlwollen hätte das Zentrum noch einige Zeit weiter bestehen können. Inzwischen haben sich die Initiatoren des Sozialen Zentrums trotz jahrelangem Hinhalten moderat verhalten, weder wurden Barrikaden errichtet noch Straßenschlachten angezettelt. Auch in den Zeiten vor der Kündigung gab es seitens des Zentrums meines Wissens keine nennenswerten negativen Vorkommnisse. Wo ist also das Problem? Die Gemeinschaft sollte Gruppen, die vielleicht etwas anders sind als die Mehrheit, nicht auf Dauer ausgrenzen. Denn die daraus entstehenden Frustrationen schaffen erst recht Probleme.

Ralf Velten, Norderstedt

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