In der Langenhorner Asklepios-Klinik sind in diesem Jahr bereits zum dritten Mal Drillinge zur Welt gekommen.

Für das Foto in der Norderstedter Zeitung durfte Drillingsmama Martina Gohr aus Norderstedt erstmals ihren am 18. Juni in der Asklepios Klinik Nord-Heidberg geborenen Nachwuchs im Kollektiv auf den Arm nehmen.

Keine alltägliche Übung, und die 31 Jahre alte Mutter war dabei trotz des ergonomisch-gemütlichen Liegesessels auch deutlich angespannter als ihre Babys Lilli, Jonas und Leoni, die sich allesamt in Mamas Geborgenheit selbst vom Blitzlicht des Fotografen nicht in ihrer Ruhe stören ließen.

Aller guten Dinge sind drei - so lautet 2009 auch das Motto für die Ärzte und das Pflegepersonal auf der Geburts- und Säuglingsstation in der Heidberg-Klinik, wo bereits zum dritten Mal in diesem Jahr Drillinge zur Welt gekommen sind.

"Etwa jede 70. Geburt ist eine Zwillingsgeburt. Die Chance auf Drillinge liegt also etwa bei 1:70 x 70", sagt Oberarzt Lars Schomann", der Martina Gohr und ihre Neugeborenen im Krankenhaus in Langenhorn federführend betreut. Andere Statistiken sprechen von einer prozentualen Wahrscheinlichkeit von 0,014 Prozent auf eine natürliche Drillingsgeburt. Die Norderstedterin interessieren derartige Zahlenspiele wenig. "Das ist ein Geschenk. Und es sollte eben so sein!"

Die Grafikerin, die bei einer Fernsehzeitung eines großen Verlages arbeitet, gesteht aber, das sie zunächst "total geschockt" gewesen sei, als ihr der Arzt eröffnete, dass Sohn Benjamin, der zweieinhalb Jahre alt ist, nicht ein, sondern drei Geschwisterchen auf einmal bekommt. Ihr "Großer" sei "stolz wie Oscar", erzählt die 31-Jährige.

Geboren wurden Lilli, Leonie und Brüderchen Jonas in der 32. Schwangerschaftswoche. Die Drillinge wogen zwischen knapp 1400 und 1800 Gramm und waren, mit leichter Hilfe, selbst in der Lage zu atmen, wie Oberarzt Schomann berichtet. Aus medizinischen Gründen hatten sich die Ärzte entschieden, die Kinder zu diesem Zeitpunkt per Kaiserschnitt zu holen. "Nicht das Geburtsgewicht ist in erster Linie ausschlaggebend", so Schomann, "sondern die Reife der Kinder."

Wohl noch vier Wochen bleibt der Familiennachwuchs von Familie Gohr in der Asklepios-Klinik, dann darf der stolze Vater Nils Gohr Lilli, Leonie und Jonas nach Hause holen. Und zwar im neuen, siebensitzigen Auto, dessen Kauf zur neuen Familien-Logistik gehört, die Martina und Nils Gohr mit Blick auf den Dreifach-Nachwuchs installieren mussten. Im Haus der Familie ist zum Glück genug Platz.

"Ich habe hier eine 1-a-Betreung und gehe jedes Mal mit einem guten Gefühl nach Hause", sagt die Mutter, die die Klinik bereits wieder verlassen hat. Sie ist jeden Tag tagsüber bei den Drillingen und übt dort unter fachkundiger Anleitung die Handgriffe, die zur gleichzeitigen Pflege und Umsorgung dreier Kinder gleichzeitig notwendig sind. Dazu der Oberarzt: "Das ist unser Konzept, nie eine echte Eltern-Kind-Trennung zu haben."

Apropos Konzept: Martina Gohr hat sich fest vorgenommen, wieder in den Job zurückzukehren, wenn die Drillinge gut ein Jahr alt sind. Dann sollen Lilli, Leonie und Jonas zusammen mit dem großen Bruder Benjamin die Kita "Knirpsenparadies" beim Herold-Center besuchen.

Wenn Papa sie auch in einem Siebensitzer kutschieren wird, so müssen sich Lilli, Leonie und Jonas bei den Spaziergängen mit Mama einen Zweisitzer teilen, wie die Norderstedterin ankündigt: "Einen Dreier-Wagen tue ich mir nicht an."