Über eineMassenkarambolage auf der A 7 berichtet die NZ am 15.Februart 1978.

Bei der schwersten Massenkarambolage, die sich jemals auf diesem Streckenabschnitt ereignet hat, sind gestern Vormittag auf der Autobahn A 7 zwischen Bad Bramstedt und Neumünster sechs Menschen ums Leben gekommen. 47 Personen mussten, zum Teil schwer verletzt, in die Krankenhäuser Kaltenkirchen und Neumünster transportiert werden. Der Massenunfall ereignete sich gestern gegen 9.30 Uhr. Hinter Kaltenkirchen hatte sich eine Nebelwand gebildet, die Sichtweite betrug stellenweise noch nicht einmal zehn Meter. Die an Unfälle gewöhntenen Sanitäter glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als sie die inineinandergekeilten Fahrzeuge in Höhe der Ortschaft Großenaspe aus dem Nebel auftauchen sahen. "Es war ein einziges Chaos", so schildert Rettungshelfer Horst Knoop aus Kaltenkirchen das Grauen auf der Autobahn. Schreiende Menschen auf der Fahrbahn, drei Lastwagen und ein Bus standen in hellen Flammen, mehrer Pkw waren ineinandergekeilt. Ein Lastzug war auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern gekommen und gegen die Leitplanke geprallt. Ein paar Autos konnten noch gerade an dem Umfallfahrzeug vorbeifahren, ein Lkw aus Hannover schaffte es nicht mehr - er prallte gegen das liegengebliebene Fahrzeug. Ein weiterer Lkw und ein mit 40 alten Leuten besetzter Omnibus aus Hamburg prallten ebenfalls frontal in das Blechknäuel. Die gesamte Blechlawine fing plötzlich Feuer, Menschen liefen auf der Fahrbahn hin und her, Schreie gellten durch Nebel und Schneetreiben. Insgesamt vier Menschen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, und erst Dr. Martin Wallrabenstein, der Notarzt aus Kisdorf, konnte erkennen, ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Im Rückstau kam es zu einem weiteren tödlichen Unfall. Ein Lkw-Fahrer raste in die stehenden Fahrzeuge und verstarb am Unfallort. Der sechste tödliche Unfall ereignete sich auf der Gegenfahrbahn. Dort knallte ein 24jährger Schauspieler aus Rendsburg in einen quer zur Fahrbahn stehenden Lkw. An den Unfällen waren 59 Fahrzeuge beteiligt.