Beobachter der Norderstedter Kommunalpolitik haben sich längst daran gewöhnt: Zwischen den Parteien gibt es starke Wanderungsbewegungen. Wer heute Herrn oder Frau X direkt wählt, kann nicht sicher sein, diese Person ein Jahr später immer noch in der einst gewählten Partei anzutreffen.

Das ist zu kritisieren, wenn Stadtvertreter ihr Mandat behalten, nur den Mantel wechseln und die Gesinnung ändern. Weil Uwe Matthes, einst der eloquente FDP-Kopf, kein aktiver Politiker mehr ist, könnte sein Wechsel allen herzlich egal sein. Er wirft aber ein interessantes Licht auf die Befindlichkeit der Politik in dieser Stadt: Heute hier, morgen da - irgendwo wird schon etwas durchzusetzen sein. Dieses Spiel spiegelt sich in der aktuellen Tagespolitik wider: Mangelnde Verlässlichkeit fördert das Misstrauen. Man darf gespannt sein, wer der nächste Parteienwechsler in Norderstedt ist.