Bis in den frühen Morgen feierten die Stars ihren gelungenen Auftritt im Indian Village. Nur TV-Moderator Oliver Geissen musste seine Eintrittskarten selbst bezahlen!

Bad Segeberg. Harald Wieczorek lehnt sich gemütlich zurück und pafft an seiner Pfeife: Die Premierenfeier im Indian Village, der Wild-West-Stadt direkt neben dem Kalkbergtheater, kann er in vollen Zügen genießen. Gerade eben hat er einen Karl-May-Rekord aufgestellt, jetzt beobachtet er das Treiben im Partyzelt: Der Schauspieler stirbt drei qualvolle Tode - in drei verschiedene Figuren schlüpft er, und alle drei enden im Präriestaub.

Zu den umlagerten Stars der Aufführung gehört er nicht. Die sitzen einige Plätze weiter. Martin Semmelrogge zum Beispiel, der sich mit Ehefrau Sonja und Tochter Joanna am Tisch niederlässt. Etwas abgekämpft sieht er aus, die roten Strubbelhaare stehen vom Kopf ab. Immer wieder muss die Familie Semmrelrogge für die vielen Fotografen posieren: Martin mit dem Colt in der Hand, mit Tochter und Frau im Arm, zusammen mit den anderen Darstellern. Aber irgendwann ist die gute Laune verflogen: Als die Fotografen immer noch keine Ruhe geben, raunzt er sie an: "Keine Fotos mehr, jetzt will ich essen." Während der Premiere hatte er für den größten Lacher gesorgt: "Besoffen fahren ist bei mir nicht drin", schnauzt er den Fahrer der Postkutsche an, als der sich einen tiefen Schluck aus der Flasche gönnen wollte.

Dorkas Kiefer sitzt fröhlich neben Mutter Ellen und Vater George, Patrick Wolff gesellt sich zu seinem Vater Christian Wolff, dem Chef vom "Forsthaus Falkenau". Alle loben die Leistungen ihrer Kinder und freuen sich über den Premierenerfolg.

Der Star der Aufführung lässt lange auf sich warten. Als Erol Sander, der als Winnetou längere Monologe zu bewältigen hat, ins Partyzelt kommt, steht er allerdings sofort im Mittelpunkt. Kleine Autogrammjäger und Fotografen scharen sich um ihn. Gut gelaunt lässt er alles über sich ergehen, posiert mit diesem und jenem, gibt Interviews - und ist ganz plötzlich verschwunden. Am Rande des Festes, in einer dunklen Nische, genießt er die laue Sommerluft mit Ehefrau Caroline, Sohn Marlon und den französischen Schwiegereltern.

Komiker Günther Willumeit ist dabei, Schauspielerin Tanja Schumann, Jochen Baumert, der viele Jahre als Sam Hawkens bei den Karl-May-Spielen mitwirkte, winkt seinen ehemaligen Kollegen fröhlich zu. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen nimmt diesmal nicht an der Premierenfeier teil.

Sie alle standen natürlich auf der Gästeliste und mussten keinen Eintritt bezahlen, um die Premiere von "Der Schatz im Silbersee" zu erleben. Ein anderer Prominenter hatte seine Eintrittskarten selbst bezahlt: TV-Moderator Oliver Geissen war mit seinen Söhnen Max und Ben zur Premiere gekommen und saß fast unbemerkt ganz hinten auf den billigen Plätzen.