Der Henstedt-Ulzburger Gemeindevertreter Wolfgang Sievers (WHU) ist es gewohnt, dicke Bretter zu bohren: Schon häufig hat er es mit seiner Hartnäckigkeit geschafft, bestimmte Dinge anzuschieben.

Henstedt-Ulzburg. - Sein jüngster Coup: Er hat im Alleingang erreicht, dass der Radweg an der Hamburger Straße im Ortsteil Ulzburg ausgebaut wird. Nicht in diesem Jahr, aber im nächsten.

Hartnäckig ist Wolfgang Sievers schon immer gewesen: Als die Götzberger Windmühle nach schweren Sturmschäden vor sich hin siechte, organisierte Sievers eine spektakuläre Rettungsaktion. Er gründete den Mühlenverein und schaffte es zusammen mit vielen Mitstreitern, das Gebäude wieder zu einem unversehrten Wahrzeichen der Gemeinde zu machen.

Der Radweg zwischen Lindenstraße und Bushaltestelle "An der Pinnau" war Wolfgang Sievers schon ein Dorn im Auge, als er noch Elternvertreter war. Damals hatte er dafür gesorgt, dass an der Jet-Tankstelle das Hinweisschild "Radweg" aufgestellt wurde. Seit zwei Jahren kämpft der Politiker jetzt um die Erneuerung des maroden Radwegebelages, der auf dem abschüssigen Weg seiner Ansicht nach eine Gefahr für die Radler ist. Entsprechende Schreiben an das Landesamt für Straßenbau hatten zunächst keinen Erfolg. Zwar erkannten die Mitarbeiter, dass der Zustand schlecht sei, es sich jedoch nicht um eine verkehrsgefährdende Strecke handele.

Wolfgang Sievers ließ nicht locker und meldete sich immer wieder. Das Amt reagierte genervt: Eine Deckensanierung sei nicht vorgesehen, und zudem sei die Gemeinde zuständig. "Bitte wenden sie sich an Ihren Bürgermeister, der dann entsprechend aktiv werden kann." Der Bürgermeister wird tatsächlich aktiv. Er unterrichte während einer Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses, dass der zuständige "Baulastträger" eine Sanierung des Geh- und Radweges nicht für notwendig halte. Punkt. Das war im März 2009. Knapp zwei Monate und einige Briefwechsel zwischen dem Straßenbauamt und Wolfgang Sievers später kommt eine ganz andere Nachricht: Der Zustand des Radweges sei durch eine Streckenkontrolle bekannt, schreibt Ditmar Schwien vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Niederlassung Itzehoe. "Ich werde für diesen Radwegstreckenabschnitt entsprechende Haushaltsmittel für 2010 beantragen." Wolfgang Sievers kann sich zufrieden zurücklehnen: "Na also, es geht doch..."