Bernd Jespersen (52) macht den Job jetzt schon seit 16 Jahren. “Immer so um den 22. oder 24. Juni herum fang ich an mit dem Heckenschneiden - und von da an werde ich von den Aufträgen mit der Peitsche getrieben.“

Der Gartenbauer hat gestern die lange elektrische Heckenschere im Krumen Weg an einer Hecke auf der Grundstücksgrenze zum Gehweg angesetzt. Und auch, wenn ihm sein Ischias keine Ruhe lässt - das ratternde Schneidegerät führt er wie das Messer durch Butter. Dass Jespersen, andere Gärtner und viele Grundstücksbesitzer in diesen Tagen viel zu tun haben, hängt auch mit dem Aufruf der Stadtverwaltung Norderstedt zusammen. Die hat alle Grundstücksbesitzer daran erinnert, dass sie den "Wildwuchs ihrer Grünpflanzen" einzudämmen haben. Alles, was an Grünzeug in Geh- oder Radwege hängt, was den Blick auf Straßen oder Einmündungen behindert, muss weg. Wenn nicht, kann es für die Grundstücksbesitzer teuer werden: Bei Unfällen können auf Anlieger Schadenersatzforderungen zukommen. Die Kontrollen der Stadt laufen bereits. Wer alles zuwuchern lässt, muss sich auf den Besuch der Stadt gefasst machen. Wer den Rückschnitt selber macht, muss beachten: Nur die jungen Triebe kappen und auf Singvögelnester und andere Tiere achten.