Das tägliche Öffnen der Post bescherte der Norderstedterin Käthe Stapler (78) ein Déjà-vu-Erlebnis: Aus einem neutralen Umschlag der Deutschen Post fiel der alten Dame ihr Personalausweis entgegen.

Norderstedt. - Das Dokument war ihr im Heidberg-Krankenhaus gestohlen worden - vor fast zehn Jahren! "Ich war zuerst erschrocken, weil ich dachte, meinen gültigen Ausweis verloren zu haben", erzählt Käthe Stapler. Dann fiel ihr Blick auf das (2007 abgelaufene) Gültigkeitsdatum, und die Norderstedterin registrierte, dass es sich um den alten Ausweis handelte.

Sie hatte damals für längere Zeit in der Klink gelegen. Als es ihr etwas besser ging, spazierte sie auf dem Gang vor dem Krankenzimmer auf und ab. Diese Zeit nutzten unbekannte Täter, um ihre Tasche aus einer der damals noch offenen Ablagen zu stehlen. In der Tasche befanden sich zusammen mit dem Ausweis eine Geldbörse mit rund 80 Mark und die Hausschlüssel. "Ich habe sofort Anzeige erstattet. Damals gab es in der Klinik mehrere Diebstähle", so Käthe Stapler.

Für sie und ihren inzwischen verstorbenen Mann bedeutete der Diebstahl großes Ungemach. Ein neuer Ausweis musste beantragt (und bezahlt) werden - und vor allem die Schlösser daheim zur Sicherheit ausgetauscht werden. Die gestohlenen Gegenstände blieben allesamt verschwunden - bis zur letzten Woche.

Ein Geheimnis bleibt, wo der unbeschädigte Ausweis die ganze Zeit über lag. Verschickt wurde das Plastikkärtchen zusammen mit einem maschinell gefertigten Schreiben vom Service-Center Briefermittlung der Deutschen Post. Laut dem Formblatt handelt es sich um einen "Fund aus Briefsachen". Käthe Stapler wollte sich telefonisch erkundigen, ihre Recherche aber blieb erfolglos.

Vermerkt ist auf dem Schreiben eine "Lagernummer". Die Norderstedterin scherzend: "Der Personalausweis wird ja hoffentlich nicht beim Aufräumen irgendeines Lagers der Post aufgetaucht sein..."