Familie Gebhardt aus Henstedt-Ulzburg lädt zur Besichtigung ein. Auf nur rund 300 Quadratmetern Platz ist eine grüne Oase mit Teich und vielen verwunschenen Winkeln entstanden.
Henstedt-Ulzburg. Die Gärtchen in dieser schmucken, gut bürgerlichen Wohnsiedlung mitten in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg wirken allesamt gepflegt, jedoch eher stereotyp. Vor dem Haus von Familie Gebhardt an der Kammerloh 5 erinnert ein von Buchsbaumhecken umsäumter Platz mit Tisch und Stühlen, zwischen blühenden Rosensträuchern, an ein Bauerngarten-Café, vielleicht auf den Nordseeinseln Föhr oder Sylt. Der wahre Gartenschatz, der am Wochenende während der Aktion "Offener Garten" (siehe auch nebenstehenden Text) allen Interessierten zugänglich gemacht wird, offenbart sich allerdings hinter der Doppelhaushälfte: Michaela und Michael Gebhardt haben auf nur 300 Quadratmetern Platz eine grüne Oase geschaffen.
In den 21 Jahren, in denen die Familie hier lebt, wurde der Garten immer weiter entwickelt und verändert. "Man muss viel Geduld haben. Und manchmal einfach abwarten, was passiert und sich entwickelt", beschreibt Michaela Gebhardt ihre Gartenphilosophie.
Nachdem die Kinder älter waren, wurde nach und nach aus einem Spiel- und Nutzgarten ein Zier- und Erholungsgarten. Im Zentrum des Areals überspannt eine Holzbrücke einen mit Schilf umwachsenen Teich, der von einem Minibach gespeist wird. Die Gartengestalter legten in mühseliger Handarbeit auf dem leicht abschüssigen Grundstück verschiedene Höhenstufen an. Große Findlinge wurden bewegt, einige Flächen gepflastert.
Der von außen nicht mehr einsehbare Garten vermittelt das Gefühl völliger Abgeschiedenheit. Im hinteren Teil bilden hochgewachsene Haselbüsche und hohe Eichen ein grünes Dach über einem Grill- und Essplatz. Und beinahe in jeder Ecke gilt es kleine Gestaltungselemente und liebevoll drapierte Accessoires zu entdecken.
"Balsam für die Seele", nennt Michaela Gebhardt das, was ihnen Gartengestaltung und -genuss beschere. Die Pharmazeutisch-Technischen-Assistentin hat offenkundig den grünen Daumen und kümmert sich vor allem um die Pflanzen. Ihr Mann, der in der Lufthansa-Werft in Hamburg arbeitet, ist für die Planungsskizzen und die vielen handwerklichen Arbeiten zuständig. Er hat auch die hölzerne Brücke über den Gartenteich selbst gebaut. Aus Gartenheften und während des regelmäßigen Besuchs von Ausstellungen holt sich die Henstedt-Ulzburgerin immer neue Anregungen - "vieles mache ich aber auch aus dem Bauch heraus". Beim Pflanzen spielen für sie auch die Mondphasen eine wichtige Rolle.
Bei der Aktion "Offener Garten" machen die Gebhardts zum ersten Mal mit. "Das Konzept fanden wir schon länger schön. Nach dem Besuch in anderen Gärten haben wir uns entschieden: Unseren Garten können wir mittlerweile auch vorzeigen", sagt Michaela Gebhardt.
Sie freut sich besonders auf viele interessierte Besucher und vor allem "viele nette Gespräche und neue Anregungen".
Ihr Garten kann am Sonnabend, 20. Juni, von 11 bis 17 Uhr und am Sonntag, 21. Juni, von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Und am Sonnabend, 4. Juli, während der "Langen Nacht der Gärten", wird es im Abendlicht in dieser lauschigen Idylle mitten in Henstedt-Ulzburg bestimmt besonders malerisch.