Propst Stefan Block hat das Ziel definiert. Er wünscht sich im neuen Kirchenkreis Altholstein “eine einladende, ausstrahlende und missionarische Kirche“.

Kreis Segeberg. "Wir wollen nah bei den Menschen und ihren Lebenssituationen sein", kündigt Lienau-Becker an. "Das ist wichtig, um als Kirche zukunftsfähig zu sein." Von großer Bedeutung sei dabei die Arbeit der kirchlichen Dienste und Werke, die sich unter anderem mit der Arbeitswelt, Kitas, Jugendarbeit und Schule beschäftigen. Noch ist Lienau-Becker für diese Aufgaben zuständig. Er wird sie jedoch im kommenden Jahr an einen neuen, dritten Propst im Kirchenkreis abgeben, der seinen Dienstsitz in Bad Bramstedt haben wird (wir berichteten). Außerdem soll sich der Bramstedter Propst um den Südbereich des Kirchenkreises kümmern, der sich von Henstedt-Rhen bis nach Kiel erstreckt.

Als Beispiel für ein wichtiges neues Projekt nannte Block die "Jugendkirche", die bereits in Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und anderen Orten erprobt wurde. Das Konzept: Jugendliche übernehmen für einige Tage die Regie in ihrer Kirchen. Sie richten sie nach ihren Vorstellungen mit Chill-Ecken sowie Meditationsräumen ein und wirken bei der Gestaltung des Gottesdienstes mit.

Sobald drei Pröpste zur Verfügung stehen, könne die kirchliche Begleitung in den Gemeinden intensiviert werden. Block hofft, bei den Besuchen das geistliche Leben anzuregen und Konflikte frühzeitig zu erkennen. Die Fusion gebe die Chance, auf Menschen zuzugehen, meint der Propst.

Der Kirchenkreis will sich außerdem verstärkt mit dem Thema Armut beschäftigen. Die Folgen der Wirtschaftskrise seien zunehmend in den Kindergärten spürbar. Eine größere Aufmerksamkeit will die Kirche auch der Arbeitswelt schenken. Block gibt zu: "Da waren wir bisher zu schwach." Die Kirche müsse sich zunehmend an die Seite der Menschen ohne Job stellen.