Immer öfter werden schon 14- bis 16-Jährige auffällig, weil sie zu viel Bier, Schnaps oder Alkopops trinken.

Kaltenkirchen - "Wer zur Party geht und aus Spaß gemäßigt trinkt, der hat sich meistens im Griff. Doch wenn ich erfahre, dass schon 16- jährige Schüler aus Frust trinken, dann ist das bedenklich!", warnt die Schulpädagogische Assistentin Christine Witt.

Gemeinsam mit Kollegen der ATS-Suchtberatungsstelle Kaltenkirchen war sie jetzt anlässlich der bundesweiten "Aktionswoche Alkohol" in den 10. Klassen des Gymnasiums in Kaltenkirchen als Aufklärerin in Sachen Alkoholkonsum und -missbrauch aktiv geworden. Die Schüler listeten auf, was sie bei Partys so alles konsumieren - und da bleibt es nicht bei Limo und Bier. Harte Sachen wie Korn, Wodka und Whisky werden viel und schnell getrunken. "Schon bei 0,5 Promille Alkohol im Blut, also nach einem Bier, verliert man Hemmungen. Ihr kennt das als aufgelockerte Stimmung", erklärte Suchtberater Michael Lerchner den Schülern.

Trinken die Teenager mehr, fängt bei 1,5 Promille die Übelkeit an, es kann zu Lähmungserscheinungen kommen. Bedrohlich wird es im Bereich zwischen 1,5 und 3,5 Promille Alkohol im Blut, man nähert sich damit der tödlichen Dosis. "Wer sechs Bier oder sechs Alkopos, also insgesamt 72 Gramm Alkohol trinkt, ist akut gefährdet", so Lerchner. Die meisten Teenager hatten nach seinen Worten "Erstkontakt" mit Alkohol, als sie 14 Jahre alt waren. Oft sind es ältere Freunde, die die Getränke besorgen. "Seltsamerweise gilt bei Alkohol: Wer viel und schnell trinkt, der hat eine enorme Leistung erbracht, verabschiedet euch von solchen Vergleichen, das ist gefährlich!", warnte Suchtexperte Lerchner.

Im vergangenen Jahr wurde die ATS- Suchtberatungsstelle an der Kirchenstraße von 151 Betroffenen aufgesucht. 88 Männer und Frauen kamen wegen Alkoholproblemen. Kontakt: Tel. 04191/3625. (tij)