Einmal im Jahr lädt das Immobilienunternehmen Plambeck Mieter, die seit 50 Jahren in einer Wohnung des Norderstedter Unternehmens wohnen, zur Kaffeetafel ein.

Norderstedt - Im Beisein von Annette Plambeck-Warrelmann, Tochter des verstorbenen Jürgen Plambeck, und Prokurist Volker Heins begrüßte Geschäftsführer Horst Elbracht die Gäste und stellte ihnen auch gleich eine Überraschung in Aussicht: Für einen Monat wird außerdem nur die Miete von vor 50 Jahren abgebucht.

Bei den diesjährigen Jubilaren handelt es sich um drei Mietparteien aus Hamburg, wo sich doppelt so viele kleine Plambeck-Wohnungen wie in Norderstedt befinden. Denn klein sind sie: im Durchschnitt 60 Quadratmeter, auf zweieinhalb Zimmer verteilt. Und dennoch so schön, dass keiner der Betroffenen je Lust hatte auszuziehen. Natürlich ist die Miete von ehemals 36,43 Euro auf heute 399,94 Euro angestiegen. Was aber auch daran liegt, dass es beim Einzug nur Ofenheizung und kein Bad gab. Das wurde von Plambeck nachgerüstet.

"Drei Töchter haben wir in unserer Mansardenwohnung großgezogen, und immer den Kinderwagen vier Etagen hochgeschleppt, weil er nicht im Treppenhaus stehen durfte", sagt Ursula Steiner (71), deren Mann Erich wegen einer Radtour verhindert war. "Nach sechs Jahren sind wir in die etwas größere Wohnung im Parterre gezogen. Für die Kinder sei der Hof zum Spielen ideal gewesen, und die Mütter trösteten sich gegenseitig - mit Federball und Tischtennis, denn ihre Männer arbeiteten alle im Schichtdienst beim NDR.

Eva (81) und Horst Domnik (79) sind froh über ihren unkündbaren Mietvertrag, denn sie leben so gern in Hohenfelde. "Als unsere Tochter auszog, machten wir zwischen Schlaf- und Wohnzimmer einen Durchbruch, sodass wir seitdem ganz großzügig wohnen." Den Balkon nutzen sie besonders gern, und im ehemaligen Kinderzimmer wird geschlafen. "Durch die günstige Miete konnten wir so viele Reisen machen, während andere ihre Häuser abzahlen mussten."

Günther Lange (80) kam ohne seine Frau Magdalena (84), mit der er demnächst diamantene Hochzeit feiert. Er zahlte damals 36 Euro, renovierte alles selbst, wollte nie ein Haus. "Hier bleiben wir und sind glücklich." (vid)