Die Stimmung ist umgeschlagen. Die 130 Mitarbeiter von Karstadt in Norderstedt geben sich kämpferisch.

Norderstedt - "In den Gesprächen, die wir in kleinen Gruppen mit den Beschäftigten führen, zeigt sich immer stärker eine Jetzt-Erst-Recht-Mentalität", sagt Karl Peter Knoll, Geschäftsführer des Warenhauses. Die Mitarbeiter wollten zeigen, dass sie gut sind, und dass der Standort gut ist, sodass er erhalten werden sollte.

Als die Nachricht von der Insolvenz kam, hätten noch Verzweiflung und die Sorgen um den Arbeitsplatz dominiert. Die Angst vor einer ungewissen Zukunft sei natürlich auch jetzt noch ein Thema: "Wir versuchen, die Fragen in Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter zu klären", sagt Knoll, der auf die Unterstützung der Stadt rechnen kann. "Wir werden alles tun, was uns möglich ist, um Karstadt in Norderstedt zu halten", sagt Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote.

So könnten die Baurechte geändert werden, falls das Warenhaus erweitert werden soll. Das könnte nötig werden, falls die Karstadt- und Kaufhof-Häuser zusammengelegt werden. Die Karstadt-Filialen in Norderstedt, Flensburg und Neumünster haben weniger Verkaufsfläche als für die Kaufhof-Filialen vorgesehenen 10 000 Quadratmeter. Eine Erweiterung war in Norderstedt immer wieder im Gespräch, Karstadt sollte aufgestockt werden. "Bei einer Neuausrichtung könnten wir auch Bundesmittel aus dem Städteförderungs-Programm in Anspruch nehmen", sagt der Verwaltungschef. (ms)