Eigeninitiative ist unerwünscht

"Wolfgang Stradt hält seinen Kasten sauber" - NZ vom 5. Juni

Auf dem städtischen Teil unserer Auffahrt gab es Unebenheiten. Diese hatten die Stadtwerke nach dem Verlegen unseres Gasanschlusses hinterlassen. Die Stadt kündigte eine Reparatur an. Überflüssig, dachten wir. Ein paar Steine hochnehmen und die Fläche von ca einem halben Quadratmeter glätten, können wir auch. Das Ergebnis war nicht hundertprozentig, aber eine deutliche Verbesserung. Daraufhin teilte uns die Stadt mit, dass wir unbefugter Weise gehandelt hätten und man ausnahmsweise von einer Bestrafung absehen werde. Die Stadt veranlasste noch eine Nachbesserung.

In dem Zusammenhang erinnere ich auch an den Herrn, der sehr schön und fachgerecht einige alte Meilensteine bearbeitet hatte. Es wurde ihm nicht gedankt - im Gegenteil. Fazit: Eigeninitiative des Bürgers ist unerwünscht.

Anita Kießling, per E-Mail

Bitte einmal über den Tellerrand schauen!

"CDU will Norderstedt zur Sportstadt machen" - NZ vom 4. Juni.

Absichtserklärungen sind natürlich noch keine Gewähr dafür, dass sie auch real umgesetzt werden. Aber es macht sich für Kommunalpolitiker immer gut, Einsichten in unzureichende Gegebenheiten durch energisch vorgetragene Absichten zu deren Behebung an die Öffentlichkeit zu bringen. Ich bezweifle aber, dass es dem Ausschuss für Schule und Sport gelingt, in absehbarer Zeit den unbefriedigenden Prozentsatz - Norderstedt liegt sportlich gesehen deutlich unter dem Durchschnitt Schleswig-Holsteins - eindrucksvoll zu erhöhen. Norderstedt zeigt sich eben doch als Schlafstadt, sportlich "Eine Idee hinterher". "Eine Idee voraus" aber wäre die Stadt mit Sicherheit, wenn in ihr als erster Stadt und damit als Novum in Schleswig-Holstein ein Stadtsportbund e.V. als lokal agierender städtischer Dachverband entstehen würde, getragen durch Akzeptanz wichtiger Norderstedter Sportvereine. Ein solcher Stadtsportbund könnte u. a. Belange städtischer Sportförderung und regionale Sport-Großveranstaltungen koordinieren. Und in besonderer Weise könnte er z. B. die Abnahme der Übungen für das deutsche Sportabzeichen - mit Hilfe von Helfern aus den Sportvereinen - federführend zentral organisieren mit der dazugehörigen kompletten Verwaltungsarbeit. Die derzeitige dezentrale Sportabzeichenabnahme von untereinander konkurrierenden Vereinen wäre nicht nur mit einem Schlage vorbei, eine solche zentral organisierte Vereinfachung könnte durchaus interessierte Bürger an sportliche Betätigung heranführen. Die Stadtverwaltung sollte ruhig einmal über den Tellerrand, sprich Landesgrenze schauen. In Niedersachen z. B. und in Nordrhein-Westfalen gibt es genügend Vorbilder erfolgreich agierender Stadtsportbünde. Ein Kreissportverband aber, wie hier in Schleswig-Holstein üblich, ist doch viel zu weit weg von lokalen Sportgeschehen und -belangen.

Werner Meier, per E-Mail

Die Turnhallen ordentlich erhalten

Leider verliert Norderstedt in einem Monat seine Kunstturnhalle im Harkesheider Gymnasium. Und der TuRa-Sportverein weiß bis heute nicht, wie es weiter gehen soll. Was nützt uns die "Sportstadt Norderstedt 2020", wenn man im Jahre 2009 nicht in der Lage ist, seine Turnhallen zu erhalten. Warum soll man sich erst das Ziel 2020 setzen, wenn es viel einfacher wäre, das zu erhalten, was man hat! Die Kinder und Jugendlichen wollen und sollen genauso Sport machen wie in elf Jahren auch! Wie sollen Schulen und Sportvereine zusammen arbeiten, ihnen die Trainingszeiten genommen werden?

Familie Dwinger, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Norderstedter Zeitung , Europaallee 3, 22850 Norderstedt E-Mail: nz@abendblatt.de