Deutschlands beste Amateur-Griller kommen aus dem Kreis Segeberg: Der Hanseatische BBQ-Club siegte beim Wurst-Wettstreit in Osterholz-Scharmbeck.

Seedorf/Osterholz-Scharmbeck

Geflochten wie ein Rapunzelzopf, ein Teil Brät nach Thüringer Art, ein Teil Currybrät und als letzte Komponente Schinkenwurst mit Chorizo - so ist die Siegerwurst der diesjährigen Deutschen Grillmeisterschaften zusammengesetzt.

"Zwei Jahre haben wir an ihr herumexperimentiert. Zusammen mit Schlachter Jörn Vollstedt aus Bornhöved. Jetzt ist sie gut so, wie sie ist", sagt Michael Schwetasch aus Neversdorf. Und ein Lächeln huscht über das Gesicht "vom Doktor", wie ihn seine Teamkollegen vom Hanseatischen BBQ-Club nur nennen. So gab es bei der Meisterschaft in Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen) allein 243 Punkte für den ersten Gang der Mannschaft, zu der neben dem "Doktor" Martin Klintzsch, Mario Nehmke, Katrin Goldbohm, Michaela Kahl, Benno Karnatz und Kathrin Löbe gehören.

"Die Beilagen waren natürlich auch wichtig, um Punkte zu machen: Barbecue-Brot mit Käsefüllung und Rosenkohlspieß mit Pflaumenmus im Rauchspeckmantel." Der 44-jährige Mannschaftkapitän der Amateur-Griller ist gewissenhaft. Auf dem Teller muss - bei allem Spaß - auch alles seine Ordnung haben. Beim Grillen um Titel und Pokale zählen neben dem Geschmack nämlich auch der Biss, die optische Garstufe, die Harmonie der einzelnen Bestandteile zueinander und das Gesamtaussehen. Alle fünf Gänge der neuen Deutschen Amateurmeister klingen nicht gerade nach "mal eben was Essbares" überm Feuer garen: Seeteufelduett, Spareribs mit Frischkäse-Rucola-Wrap, Rindertaler aus der Hüfte im Spitzkohlmantel und zum Nachtisch Créme Caramel BBQ-Art an Hippenteig mit gegrillten Früchten. "Andere gehen mit einem Liebesroman ins Bett, ich mit einem Kochbuch", so Schwetasch. Mit insgesamt 1157 Punkten setzte sich die Mannschaft aus dem Kreis Segeberg bei den Deutschen Meisterschaften an die Spitze. Noch vor den Weltspießburgern, Rippchen Manni, den Hot Angels und den anderen Wettbratern.

"Das war eine echte Berg-und-Tal-Fahrt. Die beiden mittleren Gänge landeten nicht unter den ersten zwei Plätzen, aber dann wurde es wieder richtig gut", so der Teamchef.

Das Hartenholmer "Barbie Q Team", über das wir kürzlich berichteten, landete bei den Profis im Mittelfeld. Dafür klappte es bei den glorreichen Sieben vom BBQ-Club im Amateurlager. "Ohne unsere Helfer, die den Aufbau organisiert haben, und Dekospezialistin Marion, die die Wettkampflounge gestaltet hat, hätten wir das nicht geschafft", lobt der Kapitän seine Mitstreiter und schwört sie noch einmal ein, denn in einem Jahr wollen sie den Titel verteidigen. Dann richtet die German Barbecue Association die 15. Deutsche Meisterschaft in Gotha aus. Schwetasch: "Da werden wir antreten, um zu gewinnen. Auch wenn wir nach dem zweiten Sieg ins Profilager wechseln müssten."