Teilnehmer werden mit Waben, Zargen und vor allem Drohnen und den Königinnen vertraut gemacht.

Henstedt-Ulzburg

Per Suhr wird von Hunderten von Bienen umschwirrt. Doch der Henstedt-Ulzburger, der zwischen blühendem Raps- und Löwenzahnblüten direkt neben einem Bienenzarge (Bienenhaus) steht, bleibt ganz locker. "Ich habe keine Angst vor den kleinen Tieren, das ist doch ein ganz netter Schwarm", grinst der 37-Jährige. Er gehört zu einer Gruppe Nachwuchsimker, die auf einer Wiese bei Henstedt-Ulzburg den praktischen Teil ihrer Hobbyimker-Ausbildung absolvieren. Dank seiner Liebe zum Honig ist er auf den Geschmack gekommen und will nun nach den vier Kursustagen in der Praxis Honig "anbauen". 14 der Teilnehmer buchten schon Ende 2008 einen Schnupperkursus, in dem alle theoretischen Details der Imkerzunft vermittelt werden.

Imker Heinz Schmuck aus Henstedt-Ulzburg, der den Kursus leitete, ist beim praktischen Teil nur "Hilfsimker" - eigentlicher Kenner der Bienen und Kursusleiter Hans-Erich Griese aus Wahlstedt erklärt den richtigen Umgang mit Waben, Zargen und vor allem Drohnen und den Königinnen. Er zieht aus den Bienenhäusern eine mit Hunderten von Honigbienen besetzte Wabe und demonstriert anschaulich, wo Honig gelagert wird und welche nur reine Futterwaben sind. Es kribbelt, krabbelt, summt, die Bienen werden mit Rauch gezähmt. "Das funktioniert aber nur bei entsprechendem Wetter. Wind ist gut, schwüle Luft schlecht - die Bienen werden dann aggressiv", klärt Heinz Schmuck auf. "Ich hoffe auf Anfängerglück - mich sticht schon keine", wähnt sich derweil Per Suhr in Sicherheit. Er ist der einzige Teilnehmer, der sich nicht in seine Imkerschutzkleidung gezwängt hat, blickt dem Bienenschwarm optimistisch entgegen. "Auch wir Profiimker werden schon mal in die Hände gestochen, aber das ist eben Berufsrisiko", grinst Heinz Schmuck. Die Laien verstecken derweil vorsorglich ihre Finger in dicken Lederhandschuhen. Während Hans-Erich Griese fast liebevoll eine Drohne zwischen seinen Fingern hält und Teilnehmern wie Jens Hartig (46) zeigt, woran man die Geschlechtsreife erkennt, versucht Ingo Niebert aus Kisdorf neue Waben einzusetzen. "Drei Bienenvölker werden als Startmenge empfohlen, dann kann ich als Imker loslegen, obwohl ich mich doch noch recht unerfahren fühle. Deswegen werde ich mir wohl einen Patenimker suchen, der kann mich dann beraten", sagt Jens Hartig.. "Generell wird am Ende des Kurses kleine Prüfung absolviert, erst dann sind diese Nachwuchsimker zertifiziert und bekommen ihre Fähigkeit vom Deutschen Imkerverband bescheinigt. Ab 6. Juni können die Jungimker offiziell loslegen. Wer sich als Imker berufen fühlt, der kann Kontakt mit Imker Heinz Schmuck aufnehmen und sich für einen neuen Grundkursus anmelden. Ab zwölf Teilnehmern findet dieser dann wieder in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg statt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, an der Imkerschule in Bad Segeberg Kurse zu belegen. Imker Heinz Schmuck ist unter Tel. 04193/4338 zu erreichen.