In die kontroverse Debatte um die Regionalliga-Fußballspiele des HSV II in Norderstedt hat sich der Segeberger Kreisverband der Deutschen Polizeigewerkschaft eingeschaltet.

Norderstedt - Der Kreisverbandsvorsitzende Ernst Meißner stellt sich vor seine Kollegen, die "seit Wochen, Monaten und Jahren Wochenende für Wochenende neben ihrem Regeldienst durch Veranstaltungen, insbesondere durch Fußballspiele, gebunden sind". Diese Ordnungshüter "sind hervorragend ausgebildet und leisten professionelle Arbeit", betonte der Polizeigewerkschafter. Dem Präsidenten von Eintracht Norderstedt, Ex-Profi Reenald Koch, bescheinigt Meißner "wenig Feingefühl".

Koch hatte, wie berichtet, im Zusammenhang mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Fans von Sachsen Leipzig gemutmaßt, die hiesigen Polizisten müssten eventuell derlei Einsätze rund um Fußballspiele "noch üben". Nach Meinung des Gewerkschaftssprechers habe das Leipzig-Spiel gezeigt, dass die Polizisten "ihre Gesundheit riskieren und anschließend noch von Anzeigen überzogen werden - weil man ja so hart gegen die ,Meute' vorgegangen ist." Meißner weiter: "Es wäre noch zu ertragen, wenn man aus Lokalpatriotismus die Spiele von Norderstedt begleiten dürfte, das haben die Herrschaften aber nicht auf die Reihe gebracht. Nein, man holt aus kommerziellen Gründen einen fremden Verein ins Stadion."

Und die Kräfte der Segeberger Einzeldiensthundertschaft begleiteten nicht nur den "relativ harmlosen HSV II", sondern auch die Spiele des VfB Lübeck und von Holstein Kiel. Man habe es in diesem Zusammenhang auch mit den Randalierern in Städten und öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun. Ernst Meißner: "Das erfordert in der Regel einen hohen Kräfteansatz, den Herr Koch von seiner VIP-Loge kaum erkennen kann." (bos)