DFB startet mit Maskottchen Paule und Ex-Nationalspielerin Britta Carlson eine Kampagne für den Breitensport.

Alveslohe

Der Ball rollt von der Schulter über den Kopf zur anderen Schulter, fliegt Richtung Hallendecke, landet im Nacken des Sportlers, der kickt ihn hoch, immer und immer wieder. Der Fußball macht, was Adrian will. Der 25-jährige Kölner hat eine Ballbeherrschung, von der selbst Weltstars wie Messi und Ronaldo nur träumen können. Adrian ist Deutscher Freestyle-Meister, Vize-Weltmeister und Stargast in der Grundschule Alveslohe - in der Sporthalle ging jetzt der Sepp-Herberger-Tag über die Bühne.

Zu Gast war der Deutsche Fußball-Bund (DFB) -mit zwei weiteren Stars: DFB-Maskottchen Paule und Ex-Nationalspielerin Britta Carlson trugen dazu bei, die Grundschüler für Fußball zu begeistern. Das ist das Ziel der Aktion, in Alveslohe fiel der Startschuss für die Kampagne in Schleswig-Holstein. Seit vorigem Jahr wird dem eigentlichen Fußball-Tag eine Projektwoche vorgelagert, in der die Kinder sich in den Schulfächern mit dem beliebten Sport auseinandersetzen. So bauten die Klassen 3a und 3b im Kunstunterricht Tischkicker aus Pappkartons, in Mathe entwarfen die vierten Klassen Sportmandalas mit dem Zirkel, in Deutsch lasen die zweiten Klassen "Hexe Lili und der verzauberte Fußball". Stolz präsentierten die Schüler die Ergebnisse und folgten begeistert den Aktionen in der Turnhalle, bei denen sie selbst gefordert waren. Mit dem lustigen DFB-Vogel Paule übten sie die Welle, und sie zeigten Moderator Wolfgang Staude, Abteilungsleiter für Schulen beim Fußball-Dachverband, was sie drauf hatten: Was war das Sommermärchen? Wer war Torschützenkönig bei der WM 2006? - die 120 Grundschüler blieben keine Antwort schuldig.

Ex-Nationalspielerin Britta Carlson machte den Mädchen Mut: "Ich habe mit vier Jahren angefangen und zuerst immer mit Jungens zusammengespielt. Das ging prima", sagte die Bramstedterin, die wegen einer Knieverletzung ihre aktive Karriere beenden musste. "Ich würde mich freuen, wenn ich die eine oder andere mal wieder sehen würde, vielleicht sogar im Fernsehen", sagte die Sportlerin mit Blick auf den weiblichen Nachwuchs, der laut DFB noch unterrepräsentiert ist. Auch unter den kickenden Grundschülern waren die Mädchen deutlich in der Minderheit.

Dennoch trauten sie sich an die sieben Trainingsstationen, versuchten den Ball hochzuhalten, die Schaumstoffkegel umzuschießen oder die Löcher in der Torwand zu treffen. Gleichzeitig wurde draußen auf Kleinfeld gespielt. Der Gastgeber und die Teams aus den anderen 15 Bundesländern ermittelten ihre besten. "Das ist ein toller Tag", sagte Jan-Moritz (10), bevor er wieder auf die Torwand ballerte. Doch nicht nur der E-Jugendspieler von der heimischen Teutonia war von der Abwechslung zum normalen Unterricht begeistert. "Ihr seid die tollste Schule, deswegen bekommt ihr jetzt den Weltpokal", sagte Staude. "Und wenn ihr eine Super-Dokumentation macht und den Schul-Wettbewerb gewinnt, kommen wir 2010 mit Olli Kahn wieder."