Die 57-Jährige gewann klar gegen ihren Kontrahenten aus der Landeshauptstadt. In vielen Gemeinden läuteten zur Premierensitzung die Glocken.

Bad Bramstedt

Bei ihrer ersten Sitzung hat die Synode des neu gegründeten Kirchenkreises Altholstein die Bramstedterin Ina Koppelin zur neuen Präsidentin gewählt. 85 Mitglieder des Kirchenparlaments stimmten für die 57-Jährige, ihr Gegenkandidat Rudolf Görner aus Kiel scheiterte mit 36 Stimmen. Bislang war Koppelin Vizepräsidentin der Synode des Kirchenkreises Neumünster, der sich von Henstedt-Rhen bis Neumünster erstreckte. Aus der Fusion der Kirchenkreise Neumünster und Kiel entstand am 1. Mai "Altholstein", in dem 230 000 evangelische Christen leben.

Die Premierensitzung der Synode in Kiel hatte am Freitag mit einem gemeinsamen Gottesdienst begonnen. Gleichzeitig läuteten in vielen Gemeinden des neuen Kirchenkreises die Glocken. "Ich freue mich über die neue Aufgabe", sagt Ina Koppelin. "Ich bin für Konsens, nicht für Kampfabstimmungen." Die engagierte Christen arbeitet seit 13 Jahren im Kirchenvorstand in Bad Bramstedt.

Ina Koppelin wuchs in Schmalfeld auf. "Wir waren zwar keine Kirchgänger, aber wir lernten den Respekt vor der Schöpfung", berichtet sie über ihre Kindheit. Ihr Engagement in der Kirche begann mit der Taufe ihrer zwei inzwischen erwachsenen Töchter und dem Besuch des kirchlichen Kindergartens. "Ich hatte viele Kontakte mit den Pastoren", erinnert sich Ina Koppelin. Besonders in Erinnerung sind ihr die Gespräche mit Pastor Bernd Hofmann geblieben. Die ehemalige Lehrerin ist mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Jürgen Koppelin verheiratet.

Ihr neues Amt ist vergleichbar mit dem Vorsitz eines weltlichen Parlaments. "Das ist keine politische Aufgabe", sagt Ina Koppelin. Sie bereitet Sitzungen vor und übernimmt die Leitung des Kirchenparlaments, das für den Haushalt des Kirchenkreises und Personalfragen zuständig ist.

Ina Koppelin kündigte an, dass Bad Bramstedt im kommenden Jahr Propstsitz wird. Die Maria-Magdalenen-Kirche werde Predigtstätte für einen der drei Pröpste des Kirchenkreises werden. Zunächst wird die Stelle ausgeschrieben, danach bildet die Synode einen Propstwahlausschuss. Jeder Kandidat müsse einen Vorstellungsgottesdienst gestalten, sagt die Synodenpräsidentin. Ob der Neue auch ein Büro in Bad Bramstedt bekommt oder gemeinsam mit seinen Kollegen Stefan Block und Thomas Lienau-Becker in Neumünster arbeiten wird, ist noch offen.