Großer Ärger steht dem größten Sportverein Schleswig-Holsteins, dem SV Henstedt-Ulzburg (SVHU), ins Haus.

- Das Amtsgericht Kiel hat dem Verein, der im vergangenen Jahr aus der Fusion der drei Vereine FC Union Ulzburg, MTV Henstedt-Ulzburg und dem SV Henstedt-Rhen hervorgegangen ist und der etwa 5500 Mitglieder zählt, die Eintragung ins Vereinsregister verweigert. Bemängelt werden vom Gericht Formfehler bei der Abfassung des Verschmelzungsvertrages.

Vor rund 80 Übungs- und Abteilungsleitern des SVHU musste Nadine Lange, die zukünftige Vorsitzende des Großvereins, gestern Abend im Bürgerhaus mit der schlechten Nachricht rausrücken. Man habe Mitte letzter Woche den Fusionsvertrag an eine Kanzlei in Hamburg gegeben, die auf Verschmelzungs- und Vereinsrecht spezialisiert sei. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass der Vertrag geändert werden muss, dann würde sich folgendes Szenario ergeben: Bis spätestens zur zweiten Juliwoche müsste erneut eine Mitgliederversammlung einberufen werden. "Dazu müssten alle Mitglieder der alten drei Vereine zusammentreffen, um über den Vertrag, sprich die Fusion, neu abzustimmen", so Lange. Sollte diese Abstimmung negativ ausfallen, wäre die zum 1. Januar 2009 vollzogene Fusion geplatzt.

Problematisch: Ohne die Eintragung ins Vereinsregister können die Mannschaften auch nicht ohne Weiteres unter dem Namen SVHU an den Start gehen. "Wir melden dennoch alle Spieler als SVHU an und werden jetzt mit den Verbänden Gespräche führen. Mit denen diskutieren darüber, was passiert, wenn die Mitglieder die Fusion ablehnen. Es müssten dann wohl Ausnahmeregelungen in Kraft treten", sagt Nadine Lange.

Der Verein verzeichnet indes einen enormen Zulauf. 354 neue Mitglieder haben sich in diesem Jahr bereits beim SVHU angemeldet. (tij)