Ärzte und Pflegepersonal behandeln pro Jahr 300 Patienten stationär auf der Kinderstation des Klinikums Bad Bramstedt, die 1976 als zweites deutsches Rheumazentrum für Kinder mit vier Betten gegründet wurde. Hinzu kommen 1200 ambulante Behandlungen. "Manche Kinder kommen viermal pro Jahr", sagt der Leitende Arzt, Dr. Rolf-Michael Küster. 15 Patientenbetten stehen heute auf der Station zur Verfügung. Weitere 15 sind für Begleitpersonen vorgesehen. Ständige Schmerzen und Nebenwirkungen mancher Medikamente führen zu Konzentrationsproblemen im Unterricht, stellte Küster immer wieder fest. Außerdem werden viele Kinder mit einem weiteren Problem konfrontiert: Sie werden nicht ernst genommen. "Man sieht unseren Patienten die Krankheit nicht grundsätzlich an", sagt Küster. "Die Kinder müssen sich ständig rechtfertigen." Wer mit einem Gipsbein in die Schule komme, werde häufig verständnisvoller behandelt als ein rheumakrankes Kind. Küster geht am 30. Juni aus Altersgründen in den Ruhestand. "Ob meine Stelle wieder besetzt wird, weiß ich noch nicht", sagt der Mediziner. (tz)