Langer Fußmarsch

11. Juni: "Gut gelaunt durch Norderstedt"

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass für alle ehrenamtlichen Akteure des Schleswig-Holstein-Tages ein kostenloser Parkplatz angeboten wurde, der aber nur zu erreichen war, über einen 20-minütigen Fußweg - und dass bei Auftrittszeiten, die zwischen 45 und 55 Minuten betrugen. Das hieß also, dass einem An- und Abmarsch von zusammen 40 Minuten eine Auftrittszeit von ca. 50 Minuten gegenüberstand.

Bedenkt man dabei noch, dass zahlreiche Musikgruppen ihre eigenen Musikinstrumente dabei hatten (ein Akkordeon wiegt zwischen sieben und neun Kilo!) und noch zusätzliche Ausrüstung zu transportieren war, und man auch bei widrigen Wetterbedingungen den Fußweg absolvieren musste, dann muss sich der Veranstalter vorwerfen lassen, dass er in höchstem Maße nachlässig und gleichgültig mit den Akteuren umgesprungen ist. Da dieses von unseren Aktiven als unzumutbar abgetan wurde, haben wir für unsere Musiker Parkscheine auf den nächstgelegenen Parkplätzen für drei Euro gekauft. Unserem Versuch, diese vier Parkscheine beim Veranstalter geltend zu machen, wurde nur ein eher mitleidiges Lächeln geschenkt.

Weiterer Kritikpunkt: Wie kann man zwei Bühnen in relativer Nähe zueinander aufbauen und auf beiden gleichzeitig Musikveranstaltungen präsentieren, die von ihrer Darbietung nicht unterschiedlicher sein konnten (z. B. Rockmusik auf der einen Bühne, Gottesdienst auf der anderen). Ein Ensemble hat seine Veranstaltung abgebrochen, weil der Geräuschpegel bei ca. 80 Phon lag und die Zuschauer die Akteure auf der Bühne nicht verstehen und die Akteure ihre eigenen Musiker nicht hören konnten.

Es bleibt somit nur die bittere Erkenntnis: Beim nächsten Mal ohne uns.

Harald Helms, Shanty-Lords

Voll ins Schwarze

7. Juni: "Das Ende der kleinen Lädchen"

Mit dem Kommentar haben sie voll ins Schwarze getroffen! Ich brauche den Kontakt zu meinem Gemüsemann, zu meinem Bäcker, zu meiner Drogerie, zu meinem Reisebüro und so weiter. Ich kaufe keine Molkereiprodukte bei Budni, keine Brötchen im Zeitungsladen. Hoffentlich haben sich viele Leser ihren Kommentar zu Herzen genommen!

Christa Wittkopf, Hamburg

Taktisches Kalkül?

9./10. Juni: "Müllgebühren nach Größe der Biotonne"

Die Gebühren nach dem Aufkommen des Abfalls zu berechnen ist grundsätzlich begrüßenswert (Verursacherprinzip). Die jetzt vom WZV angedachte Umstrukturierung der Gebühren stellt aufgrund des Vorlaufs die Frage, ob mangelhafte Professionalität oder gar ein perfides taktisches Kalkül die Vorgehensweise des WZV bestimmten. Die Vorgehensweise des WZV erinnert an die Anbieter von Werbeveranstaltungen, die nach dem Prinzip vorgehen, erst die Menschen anfüttern, und wenn sie angebissen haben zuschlagen. So ein Verhalten ist einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung nicht würdig.

Günter Kruse

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