Kreis Segeberg. Zum heutigen "Tag der Gebäudereinigung" hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt vor einem "Wildwuchs" bei befristeten Arbeitsverhältnissen und bei Mini-Jobs gewarnt. Auch im Kreis Segeberg seien in der Gebäudereinigerbranche Jobs auf Zeit und Beschäftigungen auf 400-Euro-Basis mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme. "Leidtragende sind in erster Linie Frauen - und das vor allem mit Blick auf die Altersversorgung", sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Holstein, Uwe Hahn.

Insbesondere die fehlende eigenständige soziale Absicherung der geringfügig Beschäftigten sei ein Skandal. Hahn: "Beschäftigte im Mini-Job haben keinerlei Ansprüche in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Und in der Regel auch keine in der Rentenversicherung. 400-Euro-Kräfte sind billige Arbeitskräfte. Und das nutzen Unternehmen oft schamlos aus."

Vor diesem Hintergrund sprach sich der IG-BAU-Bezirksvorsitzende dafür aus, geringfügig Beschäftigte ab dem ersten Euro in den Sozialversicherungsschutz mit einzubeziehen. Die Beiträge dazu sollten bei einem geringen Monatseinkommen komplett vom Arbeitgeber übernommen werden. "Es muss Schluss damit sein, dass den Reinigungskräften die Angst um den Job ständig im Nacken sitzt. Das ist eine einzige Zitterpartie", so Uwe Hahn.