Das Reptil reiste 50 Kilometer mit der Bahn durch die Lausitz. Zugbegleiter entdeckten das Tier.

Happy End für Schildi: Eine kleine Vierzehenschildkröte ist als blinder Passagier in einem Zug durch die Lausitz gereist. Ihre Besitzerin fand sie erst nach einer Woche wieder - rund 50 Kilometer von ihrem Gehege in Schleife (Landkreis Görlitz, Sachsen) entfernt.

Zugbegleiter hatten Schildi Ende Mai in der Regionalbahn nach Görlitz entdeckt. "Wir wissen nicht, wie sie in den Wagen gekommen ist", sagte eine Sprecherin der Bahngesellschaft.

Die Bahnmitarbeiter hatten das handgroße Tierchen versorgt und in ein Tierheim nach Görlitz gebracht.

Gut eine Woche hörte der gepanzerte Vierbeiner in dem Tierheim auf den Namen Rennate - so hatten die Betreuer sie wegen ihrer "enormen" Schnelligkeit getauft.

Vergangene Woche dann konnte die Besitzerin aus Schleife ihren Liebling wieder in Empfang nehmen. "Sie wohnt dort in der Nähe des Bahnhofs und hatte nach dem Verschwinden der unter Artenschutz stehenden Schildkröte tagelang die Gleisbette abgesucht", erzählte die Sprecherin der Bahngesellschaft. Dabei wollten unzählige Tierfreunde Rennate schon ein neues Zuhause geben.

"So viele Anrufer hatten wir noch nie", sagte eine Tierheim-Sprecherin. "Es melden sich jetzt noch Leute, die sie haben wollen." Schildi aber ist längst wieder auf heimischem Terrain.