Die Uraufführung findet am Sonnabend in Norderstedt statt

Norderstedt. Manche Menschen schreiben ein Reise-Tagebuch, andere setzen ihre Erlebnisse in Musik um. Die Musikerin Katja Krüger ist von ihrer Reise durch Israel so beeindruckt, dass sie ihre Erfahrungen in Musik setzte. Am Sonnabend, 16. Juni, hat ihre Komposition "Israel" Uraufführung im Festsaal am Falkenberg. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.

"Mich hat das Land so beeindruckt und inspiriert, dass ich meine Eindrücke in Musik umsetzen musste", sagt Katja Krüger. Die 48-jährige Musikerin aus Henstedt-Ulzburg studierte Alte Musik und spielt so unterschiedliche Instrumente wie Querflöte und Kontrabass. Und natürlich Klavier und Blockflöte. Und Oboe und Fagott. Sie unterrichtet an der Segeberger Kreismusikschule, leitet einen Chor, spielt in mehreren Ensembles wie "Stillos?" und "Die Lautenschläger". Sie hat zudem die besondere Fähigkeit, Farben zu hören. Blau löst in ihrem Gehirn eine Quinte aus, Rot einen Oboen-Ton. Katja Krüger ist Synästhetikerin.

Meistens sind die Ensembles fast Familien-Unternehmen, denn auch ihre 18-jährige Tochter Hjördis und ihr 14-jähriger Sohn Johannes machen Musik und sind dabei, wenn das Sinfonie-Orchester Norderstedt Katja Krügers Stück unter der Leitung von Dirigent Frank Engelke uraufführt. Tochter Hjördis singt die Sopran-Partie, Sohn Johannes spielt im Orchester Kontrabass. Beide sind Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert".

Die einzelnen Sätze sind "Abendflug nach Israel", "Durch Tel Aviv", "Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem", "Wüste - Massada - Oase" und "Jerusalem" überschrieben. Im Satz, in dem die Komponistin ihre Erlebnisse in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem musikalisch ausdrückt, singt Hjördis Krüger ein Gedicht aus "Du, weißt du", das Selma Meerbaum-Eisinger 1941 schrieb. Die jüdische Dichterin kam im Konzentrationslager Michailowska in der Ukraine im Dezember 1942 ums Leben. Während der Sätze werden Namen der Holocaust-Opfer des Kreises Segeberg von zwei Sprechern gelesen, Norderstedts Kulturpreisträgerin Christa Heise-Batt und Henrik Häder aus Uetersen.

Mit der Uraufführung "Israel" stehen die Sinfonie Nr. 6, Opus 60, und das Cello-Konzert, h-Moll, Opus 104, von Antonín Dvorák auf dem Programm. Das Cello-Solo spielt Hans-Christian Schwarz von den Lübecker Philharmonikern. Karten zu zwölf, ermäßigt acht Euro, gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/53 59 51 67 bei der Musikschule und an der Abendkasse.