Norderstedt. Es gab Momente, da war Jürgen Tunjic kein gern gesehener Gast bei Fußball-Oberligist Eintracht Norderstedt. Etwa in der vergangenen Saison, als der kroatische Angreifer beim Auftritt seines damaligen Klubs Germania Schnelsen am 18. September 2011 mit dem Treffer zum 1:0 den 2:0-Auswärtssieg einleitete.

Nun ist klar: Tunjic wird die Garstedter nicht mehr ärgern können. Denn bei seinem jüngsten Besuch im Edmund-Plambeck-Stadion unterschrieb er einen Vertrag bis 2013. Mit dieser Verpflichtung gibt Norderstedt ein klares Signal an die Konkurrenz - schließlich ist Jürgen Tunjic einer der besten Amateurfußballer Hamburgs. Zuletzt unterstrich er dies mit einer starken Leistung im Pokalfinale beim SC Victoria, als er Schnelsen sogar in Führung brachte, ehe der Außenseiter doch knapp mit 1:2 unterlag.

Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass die Eintracht den 37-Jährigen unbedingt im Team haben wollte. Doch die Verantwortlichen wissen, dass die vielen jungen Spieler im Kader Führungspersönlichkeiten benötigen, die mit Leistung vorangehen. In dieser Hinsicht ersetzt Tunjic den Rechtsverteidiger Stefan Siedschlag, der nach Ende seiner Karriere Assistenztrainer wird. Sorgen hinsichtlich der Fitness des Offensiv-Routiniers sollten unbegründet sein: Jürgen Tunjic verpasste 2011/2012 nur zwei von 34 Partien, erzielte elf Tore und bereitete sieben weitere vor.

Nach eigener Aussage möchte der Neuzugang noch "mindestens zwei Jahre" auf hohem Niveau spielen. Einen Wechsel zur Eintracht habe er schon seit einigen Jahren erwogen. Für die kommende Serie äußert er unmissverständliche Ziele: "Wir müssen oben angreifen. Ich will Meister werden und auch den Pokal holen mit Eintracht Norderstedt!"

Diese Worte wird der ebenfalls ehrgeizige Präsident Reenald Koch gern vernommen haben. Er bezeichnete Jürgen Tunjic als "Wunschspieler". Von der mittlerweile nennenswert aufgerüsteten Mannschaft ist er überzeugt: "Ich glaube, dass wir uns qualitativ deutlich verstärkt haben."