In Bad Bramstedt erinnert jetzt eine Linde an die neu gegründete Nordkirche

Bad Bramstedt. Nichts geht in der Kirche ohne Symbole, die eine Botschaft veranschaulichen sollen. In diesen Wochen beschäftigen sich die evangelischen Christen im Norden besonders mit der Linde, die in allen Gemeinden zwischen der polnischen und der dänischen Grenze gepflanzt wird.

Der Baum mit der Nummer 23 steht seit wenigen Tagen neben dem Gemeindehaus in Bad Bramstedt. Großzügig gegossen soll er in der schwarzen Erde kräftig wachsen und als Symbol für die neu gegründete Nordkirche mit ihren mehr als 1000 Gemeinden stehen. Die Nordkirche reicht von Helgoland über Hamburg bis zur polnischen Grenze. Sie ist mit 2,3 Millionen Mitgliedern immerhin die fünftgrößte in Deutschland. Die Nordelbische, Mecklenburgische und Pommersche Landeskirche sind Geschichte. Fast zwölf Jahre war verhandelt worden, viele Kompromisse wurden gemacht.

"Die Linde ist langlebig und lädt zu einem Treffen ein"

"Wir Bramstedter stehen sehr weit vorn im Alphabet, so erklärt sich auch die 23", sagt Ina Koppelin. Vor der Fusion der drei Landeskirchen zur Nordkirche war sie noch Vorsitzende des Kirchenvorstands und Präsidentin der Synode des Kirchenkreises Altholstein. Die Ämter hat sie nicht abgegeben, aber die Begriffe haben sich mit dem Zusammenschluss geändert: Aus dem Kirchenvorstand wurde der Kirchengemeinder, die Synodenpräsidentin ist jetzt eine Präses.

Ina Koppelin, Pastorin Petra Fenske und Gerhard Andresen vom Umweltausschuss der Kirchengemeinde griffen gemeinsam zu Schaufel und Gießkanne, um die Linde mit der Nummer 23 zu pflanzen, die zur Gründungsfeier der Nordkirche in Ratzeburg am 27. Mai mit mehr als 1000 weiteren Bäumen eine Allee gebildet hatte. Warum Linden? "Die Linde steht für Geselligkeit und Gemeinschaft", sagt Nordkirchen-Sprecher Mathias Benckert. "Sie ist langlebig und lädt zu einem Treffen ein."

Diese Botschaft vermittelt die Bramstedter Linde allerdings noch nicht: Sie ist erst 1,20 Meter groß.