Bittere Pille

7. Juni: "Nach 48 Jahren ist Schluss. Frauke und Peter Faden schließen für immer ihr Fleischerei-Fachgeschäft an der Ochsenzoller Straße"

Das ist eine unglaublich schlechte Nachricht. Nicht nur, weil ich jetzt nicht mehr weiß, wo ich unser Fleisch einkaufen soll (vertrauensvoll einkaufen soll!), sondern weil es auch der Genickbruch für diese winzige Ladenzeile im Urkern von Garstedt ist.

Die alte Ochsenzoller Straße, sie hat ihr eigenes Flair durch die roten Backsteine und durch das Kleinteilige. Auch das Gebäude gegenüber, wo es Zeitungen, Lotto, Tabak und Papierwaren gab, wurde bereits entkernt. Soll sich so der Stadtteil entwickeln? Ein Fleischer muss wieder her - mit der gewohnten Qualität der Firma Peter Faden. Es ist eine verdammt bittere Pille, dass die Firma nach 48 Jahren aufgeben muss und niemand eingreift.

Monika Wulf-Müller, Norderstedt

Schade, Herr Faden

Schade, Herr Faden! Warum konnte, wenn keine wirtschaftlichen Gründe vorliegen, nicht einer Ihrer Schlachter das Geschäft weiterführen? Sie liefern weiter Fleisch und Wurst, Ihre freundlichen Verkäuferinnen behalten ihren Arbeitsplatz, und Ihre Kunden machen Sie glücklich. Wäre das nicht eine gute Lösung?

Renate Lüdecke, Norderstedt

Zu rascher Anstieg

29. Mai: "Alles Gute kommt von oben"

Das Gute kommt von uns allen. Die großen Versorgungsunternehmen als erfreute Nutznießer der Reduzierung der Einspeisevergütung der Photovoltaik darzustellen, ist zu einfach. Die Probleme des Netzausbaus und der Netzstabilität haben nur sie am Hals.

Photovoltaik an sich ist für sie nicht das Problem, es ist der im Vergleich zum Netzausbau ihr zu rascher Anstieg. Auch das Niederspannungsnetz, in das Photovoltaikanlagen einspeisen, ist für die heutigen Zuwächse nicht gerüstet und muss angepasst werden.

Sonnenenergie kommt in der Natur so verdünnt vor, dass sie unverarbeitet idealerweise zum Schneeschmelzen geeignet ist und nicht so ideal für Sonnenbrände. Aber zur Stromerzeugung werden z.B. ca. fünf Hektar reine Modulfläche (sieben Fußballfelder) erforderlich, um so viel Strom zu produzieren wie eine Windkraftanlage von drei Megawatt an Land, die dann auch noch billiger ist. Windstrom wird nur mit 9 Cent pro kWh vergütet. Die immer noch gute Rendite wird von uns allen über die Ökostromabgabe bezahlt, die heute auf 3,6 Cent pro kWh gestiegen ist, wovon Photovoltaik die Hälfte ausmacht, bei einem Anteil von nur einem Siebtel der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Das Gute kommt demnach vielmehr aus dieser Abgabe und nicht von der Sonne. Das sei jedem gegönnt, der es in Anspruch nehmen kann.

Dr. Friedrich Weinhold, Norderstedt

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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