Es ist doch alles so einfach: Ein neues Buch, ein neues Kleid, der Urlaub im Sommer - ein paar Klicks im Internet, und schon ist alles unter Dach und Fach. Die Ware wird zugeschickt oder die Tickets per E-Mail zugeteilt. Bequemer geht es nicht. Alles ist vom Sessel im Wohnzimmer aus zu regeln. Niemand muss das Haus verlassen, um einzukaufen. Das Internet hat das Einkaufsverhalten der Menschen verändert.

Einerseits ist das der Zug der Zeit, der vermutlich nicht aufzuhalten ist. Andererseits hat das verheerende Auswirkungen auf das Leben in den Innenstädten. Mit der Fleischerei Faden schließt eines der letzten Traditionsgeschäfte in Norderstedt. Fleisch kann zwar auch per E-Mail bestellt werden, aber der normale Kunde möchte sehen, riechen und fühlen, bevor etwas auf den Tisch kommt. Diese Geschäftsaufgabe hat andere Gründe, es ist jedoch abzusehen, dass sich der traditionelle Einzelhandel insgesamt verändert. Den kleinen Laden an der Ecke wird es irgendwann nicht mehr geben.

Grübeln und lamentieren reicht nicht, um eine Entwicklung zu stoppen, die immer rasanter wird. Wer den Buchladen an der Ecke retten will, muss sich dorthin begeben, um sein Buch zu kaufen. Der Urlaub kann im Reisebüro gebucht werden, das Kleid in der Boutique nebenan. Das geht alles, man muss es nur wollen. Die Aussicht, von nettem Fachpersonal persönlich beraten zu werden und die Ware direkt zu begutachten, ist ja auch nicht schlecht.