Wenn die Soldaten in wenigen Wochen aus dem Kosovo in die Rantzau-Kaserne in Boostedt zurückkehren, werden sich viele von ihnen mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen müssen. Schon jetzt steht fest: Das Instandsetzungs- und das Logistikbataillon werden aufgelöst. Die Kaserne mit ihren 2000 Soldaten fällt der Umstrukturierung der Bundeswehr zum Opfer und wird geschlossen. Noch ist völlig unklar, in welchen Einheiten sie künftig arbeiten werden.

Der Kommandeur des Logistikbataillons, Oberstleutnant Ullrich Kraus, geht davon aus, dass er am 12. Juni den Realisierungsplan in den Händen halten wird . Darin wird das Verteidigungsministerium festlegen, wie und wann die Abwicklung ablaufen wird.

Fest steht, dass eine Auflösung frühesten im Jahr 2014 beginnen kann und spätestens Ende 2015 abgeschlossen sein wird. Der Prozess soll etwa ein halbes Jahr dauern. Ebenfalls offen ist, ob die Soldaten vor der Auflösung für einen weiteren Auslandseinsatz eingeplant werden.

Kurz vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hatte der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin aus Bad Bramstedt die Soldaten und die Boostedter mit der Nachricht überrascht, die Schließung der Kaserne sei erst Ende 2017 geplant. Den "Kieler Nachrichten" bestätigte Koppelin eine entsprechende Zusage aus dem Verteidigungsministerium. Die Führung der Bataillone in Boostedt hat davon jedoch noch nichts gehört.