Schüler entwickeln “Pigs for Kids“, das Lernspiel zum Hilfsprojekt für Aids-Waisen in Uganda

Norderstedt. Wie heißt die Hauptstadt von Uganda? Kampala - eine Antwort, die nicht nur richtig ist, sondern auch noch 20 000 ugandische Schillinge (6,47 Euro) bringt. Möglichst viel Geld zusammenbekommen, eine Sau kaufen, Ställe und Zäune bauen, darum geht es bei "Pigs for Kids". Schüler und ihre Lehrerin Ulrike Pirke von der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark haben das Brettspiel entwickelt. Die Jungen und Mädchen vom Gesundheitslehre-Kursus wollen damit ein Projekt vorantreiben, mit dem die Norderstedter Gemeinschaftsschüler schon mehrfach Schlagzeilen gemacht haben: die Uganda-Hilfe.

Ziel ist, Aids-Waisen den Schulbesuch zu ermöglichen. Der kostet Geld, die Norderstedter Schüler und ihre Lehrerin sammeln seit Jahren Spenden, haben Brieffreundschaften zu Jugendlichen im afrikanischen Land aufgebaut und Schulschweine gekauft. Die stehen in Uganda im Stall, Pater Leonhard betreut die Tiere, verkauft sie und finanziert vom Erlös den Schulbesuch der Aids-Waisen.

Doch was so einfach klingt, braucht kontinuierlichen Einsatz. Futter muss beschafft, ein Brunnen gegen die Dürre und Zäune gegen Wilddiebe müssen gebaut werden. "Erst vor wenigen Monaten mussten wir eine Horrormeldung verkraften", sagt Lehrerin Ulrike Pirke, die vor ihrer Heirat Hüls hieß und den Namen in der E-Mail-Adresse behalten hat. Das afrikanische Schweinefieber, vergleichbar mit der Schweinepest in Europa, machte auch vor Pater Leos Ställen nicht Halt. Der Geistliche, der sich selbst als Schweinepriester bezeichnet, verlor 21 erwachsene Schweine in nur drei Wochen. "Miss Pigeldie", das erste Schulschwein, und Eber James sowie die Ferkel aus dem letzten Wurf leben, sind aber geschwächt.

Auch solche Rückschläge haben Schüler und Pädagogin in ihrem Spiel verarbeitet, "wie im richtigen Leben eben", sagen die Spielentwickler. Sie haben sich mit dem Lernspiel auf Monopoly-Basis am Bundeswettbewerb "alle für Eine Welt für alle" beteiligt. Es reichte zum vierten Platz unter mehreren Hundert Teilnehmern. Doch so richtig zufrieden sind weder Schüler noch Pädagogin. "Hätten wir es aufs Podium geschafft, hätten wir bis zu 2000 Euro für unser Projekt gewinnen können", sagen sie. Die Gruppe will das Spiel nun vermarkten. Auch das kostet Geld, Spielbrett, Schweine, Ferkel, Ereignis- und Wissenskarten müssen hergestellt werden. "Das können wir an der Schule nicht leisten", sagt Ulrike Pirke, die nun auf Sponsoren hofft. Wer helfen will, schreibt eine E-Mail an ulrike_huels@web.de .