Wie sich das Sparprogramm der Fluglinie auf Norderstedt auswirkt, steht noch nicht fest

Norderstedt. Nicht nur bei den Norderstedter Mitarbeitern des Schokoladenherstellers Stollwerck bangen die Mitarbeiter um ihre Jobs (siehe Wirtschaftsteil dieser Ausgabe), auch bei einem weiteren großen Arbeitgeber der Stadt, der Lufthansa Revenue Services (LRS) am Schützenwall, macht sich in den Reihen der 450 Mitarbeiter die Angst um den Arbeitplatz breit. Unternehmenssprecher Bernd Knöller: "Die Sparanstrengungen des Konzerns werden uns auf jeden Fall treffen. Die Frage ist nur, wie."

Die Fluglinie mit dem Kranich hat ein milliardenschweres Sparprogramm mit Namen "Score" aufgelegt. Konzernchef Christoph Franz will das Ergebnis des Unternehmens bis 2014 um 1,5 Milliarden Euro steigern. Damit das klappt, sollen 3500 von weltweit 120 000 Stellen des Konzerns gestrichen werden - sozialverträglich, wie es heißt. Was in Norderstedt die Sorgen der Mitarbeiter um den Job auslöst ist die Ankündigung, dass die Kürzungen durchweg die Verwaltung treffen sollen. Doppelfunktionen sollen zusammengelegt werden, auf manche Tätigkeiten, die dem Kunden "keinen Mehrwert bringen", soll ganz verzichtet werden. Aber ganz konkrete Ansagen aus der Konzernzentrale in Frankfurt gibt es noch nicht.

"Es wird viel spekuliert, die Stimmung ist nicht gut", sagt Klaus Kahlcke, seit drei Jahren der Betriebsratsvorsitzende bei der LRS. Die Revenue Services stünden seit ihrer Gründung 1998 ständig auf dem Prüfstand. Das Unternehmen, intern die Registrierkasse der Lufthansa genannt, erfasst und verarbeitet etwa 55 Millionen Flugscheine der Lufthansa pro Jahr. "Eine Dienstleistung, die nach Meinung des Konzerns ebenso gut in Dehli, Krakau oder sonst wo erledigt werden könnte", sagt Kahlcke. Für die Außenstelle der Revenue Services in Berlin mit 70 Mitarbeitern gebe es bereits den Beschluss für die Schließung. Wie es in Norderstedt weitergeht, weiß keiner so genau. "Der Knoten sitzt in Frankfurt. Da kommt nichts Konkretes", sagt Kahlcke. Ein Arbeitsplatzabbau würde viele Mitarbeiter hart treffen. Viele sind in einem Alter, in dem man nicht mal eben so einen neuen Arbeitsplatz findet.